Bekannt als “Zauberer von Oz”, ist Bidsina Iwanischwili für seine außergewöhnlichen Launen berühmt geworden. Hoch über Tiflis ragt seine Luxusvilla im Stil von James Bond, komplett eingerichtet mit einem beeindruckenden Haifischbecken. Darüber hinaus hat er eine Vorliebe für den Import seltenster Bäume aus der ganzen Welt sowie eine bemerkenswerte Kollektion exotischer Tiere, zu denen Pinguine, Zebras und Lemuren zählen.
Als einer der reichsten Georgier besitzt Iwanischwili ein geschätztes Vermögen von sechs Milliarden Dollar und ist der Gründer der politischen Partei “Georgischer Traum”, benannt nach einem Lied seines Sohnes Bera, der als Rapper tätig ist.
Es heißt oft, dass Reichtum große Sorgen mit sich bringt, eine Binsenweisheit, die Bidsina Iwanischwili, der milliardenschwere Georgier, am eigenen Leibe erfahren musste – insbesondere in Bezug auf seine finanziellen Angelegenheiten in der Schweiz.
Die CS-Tochter Credit Suisse Trust stand im Zentrum eines Rechtsstreits, der ihr vorwarf, in der Verwaltung von Iwanischwilis Vermögen ihre Pflichten vernachlässigt und bedeutende Verluste verursacht zu haben. Geschädigte Kunden der Credit Suisse, einschließlich des ehemaligen georgischen Premierministers Iwanischwili, gründeten die Gruppe “CS Victims” und forderten gemeinsam Schadensersatz, der sich auf bis zu einer Milliarde Dollar belief.
Iwanischwili fiel einem Betrug durch Patrice Lescaudron, ehemaliger Berater der Credit Suisse, zum Opfer. Lescaudron entwendete Millionen von Iwanischwilis Konten und tätigte Investitionen in wertlose Aktien. Iwanischwili klagte in der Schweiz sowie in Bermuda und Singapur gegen die Credit Suisse und konnte bedeutsame Gerichtsurteile für sich gewinnen.
In Bermuda wurden ihm 550 Millionen Dollar und in Singapur 743 Millionen Dollar zugesprochen, allerdings wurde die Entschädigungssumme in Singapur später aufgrund geringerer angenommener Börsengewinne angepasst.
Position der UBS
Die UBS, nun verantwortlich für die Verbindlichkeiten der Credit Suisse, begrüßte das Urteil aus Singapur und strebt eine weitere Reduktion in Bermuda an. UBS-Sprecherin Anita Greil kommentierte:
“Der Betrag für Singapur muss neu berechnet werden, und bezüglich des Urteils in Bermuda läuft derzeit ein Berufungsverfahren.”
Die Verteidigung der Credit Suisse behauptet, dass der ehemalige Mitarbeiter Lescaudron eigenmächtig operiert habe und die Bank selbst ein Opfer seiner Machenschaften sei.
Ungeachtet der Reduktionen behält Iwanischwili die Oberhand. Das Gericht sprach ihm 80.000 Dollar an Rechtskosten zu und erkannte ihn als den siegreicheren Part im Berufungsverfahren in Singapur an.
Die UBS bemüht sich, die Altlasten der Credit Suisse schnellstmöglich zu bereinigen, um aus der schwierigen Situation das Beste zu machen.
Das hartnäckige Vorgehen Iwanischwilis führte zu mehreren Gerichtsentscheidungen gegen die Credit Suisse und brachte peinliche Details über das Vorgehen der zweitgrößten Schweizer Bank ans Licht.
Dies könnte ein schlechtes Omen für einen weiteren komplexen Fall sein, in dem die Credit Suisse wieder im Fokus steht. Im März 2023 musste die Großbank auf Anweisung der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA ihre Pflichtwandelanleihen (AT1-Bonds) komplett abschreiben, was die Gläubiger dieser Anleihen zu einem Rechtsgang bewegte. Sie streben danach, die Abschreibung rückgängig zu machen oder Entschädigung zu erlangen. Die Klage wurde im Sommer 2023 vor das Bundesverwaltungsgericht gebracht.
Obwohl sich die Klagen nicht direkt gegen die Credit Suisse, sondern gegen die Finma und möglicherweise den Schweizer Staat richten, beläuft sich der eingeklagte Schaden auf nahezu 16 Milliarden Franken – eine Summe, die weit über die in der Affäre um Lescaudron hinausgeht und es für die Investoren lohnenswert macht, sowohl in der Schweiz als auch international zu klagen.
Politische Spenden
Interessanterweise berichten schweizer Wirtschaftsportale heute, dass Mitarbeiter der UBS zu den größten Unterstützern Joe Bidens gehören. Haben sie etwa einen Trend weg von Trump erkannt?
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