Starbucks Debakel: US-Riesencafekette macht erste Filialen in der Schweiz dicht!

Die unvorhersehbaren Handelspolitiken der USA und der anhaltende Nahost-Konflikt setzen Starbucks zunehmend unter Druck. Seit dem 5. April 2025 sind auf die meisten US-Importe, einschließlich auf Rohkaffee, der aus Ländern wie Brasilien und Vietnam stammt, pauschale Zölle von zehn Prozent erhoben worden. Diese Zollerhöhungen gelten auch für Green Coffee, der bisher von solchen Tarifen verschont blieb.

Als direkte Auswirkung dieser Politik sind die Preise für Rohkaffee-Futures drastisch um 25 Prozent auf 3,50 US-Dollar pro Pfund angestiegen. Starbucks sieht sich gezwungen, vor potenziellen Preisanstiegen für Konsumenten zu warnen, bei denen Getränke wie der Latte Macchiato und Espresso in der Schweiz um bis zu zehn bis fünfzehn Prozent teurer werden könnten. Zusätzlich verschärft das negative Image aufgrund der Beteiligung am Gaza-Konflikt die Lage, was weltweit zu Boykotten geführt hat.

In der Schweiz sind die Auswirkungen bereits sichtbar, mit Schließungen erster Starbucks-Filialen, darunter auch die beliebte Lounge-Filiale am Stauffacher in Zürich. Auch in Basel geraten Filialen zunehmend unter Druck.

Globale Boykottaufrufe gegen Starbucks aufgrund des Gaza-Kriegs erregen Aufsehen

Ein Boykottaufruf gegen Starbucks macht international Schlagzeilen, verursacht durch einen Rechtsstreit zwischen dem Konzern und der Gewerkschaft “Starbucks Workers United”. Die Gewerkschaft hatte ihre Sympathie für Palästina ausgedrückt, woraufhin ihnen vorgeworfen wurde, dass ihre Klage politisch motiviert sei und als Unterstützung Israels gesehen wird.

Der Hashtag “boycottstarbucks” verzeichnete bis Anfang November 2023 weltweit über 29 Millionen Aufrufe. Protestaktionen fanden unter anderem vor dem Starbucks am Stauffacher in Zürich statt. In der Region Naher Osten musste Alshaya Group, der regionale Franchisenehmer von Starbucks, 2.000 Stellen streichen, und auch in den USA sank die Besucherfrequenz in den Filialen, was zu einer Senkung der Umsatzprognosen führte. Starbucks jedoch betont, dass es keiner politischen Agenda folgt und keine Regierung unterstützt.

Der Gaza-Konflikt beeinflusst also direkt die lokalen Märkte, während gleichzeitig hohe Mieten in Schweizer Städten die Lage für Unternehmen wie Starbucks noch verschärfen. Mit steigenden Rohstoffpreisen und hohen fixen Standortkosten zu kämpfen, wendet sich ein zunehmender Teil der Kundschaft lokal produzierten und qualitativ hochwertigen Kaffeeerlebnissen zu, was große, standardisierte Kaffeeketten unattraktiver macht.

Für die Mitarbeiter von Starbucks bringt diese Krise eine große Unsicherheit mit sich. Interne Versetzungen werden geprüft, und dort, wo dies nicht möglich ist, werden Abfindungen angeboten. Das Beispiel am Stauffacher verdeutlicht die Grenzen eines globalisierten Geschäftsmodells.

Auch andere Einzelhändler ziehen sich aufgrund hoher Mietpreise aus teuren Innenstadtlagen zurück, einschließlich der Aldi-Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse, die bald geschlossen wird.

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