Klaus Schwab, der Vorsitzende des Kuratoriums des World Economic Forum, hat am Ostersonntag seinen sofortigen Rücktritt erklärt und dies mit seinem fortgeschrittenen Alter begründet.
“In Anbetracht meiner jüngsten Ankündigung und da ich nun mein 88. Lebensjahr beginne, habe ich beschlossen, mit sofortiger Wirkung sowohl von meinem Amt als Vorsitzender als auch als Mitglied des Kuratoriums zurückzutreten”, berichtete das WEF am Montag.
Das Kuratorium hat Schwabs Entscheidung akzeptiert und Peter Brabeck-Letmathe einstimmig zum Interimsvorsitzenden ernannt, wie weiter aus der Mitteilung hervorgeht. Brabeck-Letmathe, der bisherige stellvertretende Vorsitzende des WEF, war zuvor bei dem Lebensmittelkonzern Nestlé als Verwaltungsratspräsident tätig.
Das World Economic Forum wird oft als entscheidender Impulsgeber für gesellschafts- und wirtschaftspolitische Diskurse geschätzt. Dennoch stehen das Forum und insbesondere Klaus Schwab in der Kritik. Jährlich treffen sich Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft in Davos, auf Einladung des WEF, um Strategien zu besprechen und Maßnahmen abzustimmen. Kritiker bemängeln, dass Schwab und das WEF keine demokratische Legitimation hätten und vorrangig den Interessen einer wohlhabenden Elite dienen würden.
Die Kritik erreichte im Jahr 2020 einen Höhepunkt, als das Forum unter dem Banner “The Great Reset” stand. Ziel war es, Konzepte für einen globalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Neubeginn nach der Corona-Pandemie zu entwickeln. Dem WEF wurde vorgeworfen, die Pandemie zu nutzen, um globalen Einfluss zu erlangen und die gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen nach den Vorstellungen einer kleinen Elite zu steuern.
Bereits im Mai des vorangegangen Jahres hatte Schwab angekündigt, sein Amt als Vorsitzender des WEF-Kuratoriums niederlegen zu wollen.
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