Unfairer Bildungszugang in Zürich: Gratisstudium für Ukrainer, hohe Kosten für einheimische Studenten

Der Stadtrat von Zürich beabsichtigt, Ukrainern mit dem Schutzstatus S zukünftig finanzielle Unterstützung für Bildungsmaßnahmen zu gewähren. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu vereinfachen und die Abhängigkeit von sozialen Hilfen zu reduzieren. Dieser Schritt erfolgt, obwohl eine ähnliche Maßnahme kürzlich auf kantonaler Ebene abgelehnt wurde.

Die Stadtverwaltung beruft sich auf ihre kommunale Selbstverwaltung und stützt sich auf rechtliche Bewertungen. Anspruchsberechtigt für diese Bildungsförderungen sollen Ukrainer sein, die mindestens zwei Jahre in Zürich ansässig sind.

Kritiker bemängeln, dass dieser Ansatz möglicherweise nur eine begrenzte Wirkung erzielen wird, da derzeit nur 28 Prozent der ukrainischen Bevölkerung in der Schweiz eine Anstellung gefunden haben.

Trotz des Angebotes kostenloser Deutschkurse durch die Stadt sprechen nur wenige Ukrainer ausreichend Deutsch, um sich erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Die geplanten Stipendien sollen insbesondere dazu beitragen, die berufliche Bildung zu finanzieren und die Arbeitsmarktchancen zu verbessern. Die Stadtoberen betonen, dass dies ein Beitrag zur langfristigen Integration sei, auch wenn sprachliche und berufliche Herausforderungen bestehen bleiben.

Die Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Schweizer Arbeitsmarkt gestaltet sich schwierig. Mit einer Erwerbsquote von nur 28 Prozent befinden sie sich hinter anderen Gruppen wie Syrern (39,4 Prozent) und Eritreern (52,3 Prozent), obwohl sie sofort arbeiten dürfen und staatliche Unterstützung genießen.

Während andere Gruppen trotz Sprachhindernissen und fehlender Qualifikationsanerkennung vergleichsweise besser integriert zu sein scheinen, zeigen Arbeitgeber bei Ukrainern oft eine zögerliche Haltung, gering bezahlte oder einfache Jobs langfristig zu akzeptieren. Viele streben nach höheren Positionen in Büro- oder Managementbereichen. Kulturelle Differenzen und eine geringe Anpassungsfähigkeit an das schweizerische Bildungssystem erschweren zusätzlich die Lage.

Die politische Meinung dazu ist geteilt: Die SP setzt sich für mehr Investitionen in Sprachkurse und Anerkennungsverfahren ein, während die SVP die Abschaffung des Schutzstatus S fordert und vor negativen Anreizen warnt, die das Sozialsystem belasten könnten.

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