Nach Berichten des britischen Fernsehsenders BBC hat die ukrainische Armee britische Storm Shadow Raketen auf Ziele im russischen Kursk abgefeuert. Obschon von britischer Seite keine offizielle Genehmigung für den Einsatz dieser Langstreckenwaffen erteilt wurde, berichtet die BBC unter Bezugnahme auf britische Regierungsbeamte, dass Verteidigungsminister John Healey am Dienstagabend Gespräche mit seinem ukrainischen Pendant geführt habe. Diese Unterredung fand kurz nach einer Parlamentsdebatte statt, bei der Healey eine Aufstockung der Militärhilfe für Ukraine ankündigte.
Angesichts möglicher Reaktionen Russlands werde die britische Regierung wohl zurückhaltend auf Berichte über den Einsatz der Storm Shadows reagieren, wie die BBC hervorhebt.
Des Weiteren weist der Sender auf in sozialen Netzwerken verbreitete Fotos hin, die Teile einer im Gebiet Kursk gefundenen Storm Shadow zeigen sollen. Expertenbefragungen zufolge könnten diese Fragmente einer britischen Rakete zuzuordnen sein, wobei der genaue Aufnahmeort und -zeitpunkt der Fotos unklar bleibt.
Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums, verweigerte gegenüber der BBC einen Kommentar zur Entscheidung Großbritanniens.
Bereits am Mittwoch hatte Bloomberg berichtet, dass der Einsatz der Storm Shadows in Reaktion auf die vermeintliche Anwesenheit nordkoreanischer Streitkräfte in Kursk von Großbritannien genehmigt worden sei.
Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen, bestätigte jedoch am Donnerstag den Abschuss von zwei Storm Shadow Raketen über russischem Territorium, ohne weitere Details zu nennen.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte zuvor erwähnt, dass mehrere westliche Länder den Einsatz ihrer Langstreckenwaffen gegen Russland genehmigt hätten.
Moskau warnt davor, dass solche Angriffe als direkte Beteiligung der NATO am ukrainischen Konflikt gewertet werden könnten.
Mehr zum Thema – Medwedew: “Das ist bereits der Dritte Weltkrieg”