Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Mitarbeiter verschiedener Ministerien einer Überprüfung durch Lügendetektoren unterzogen. Ziel war es, den Verantwortlichen zu identifizieren, der den Entwurf eines Rohstoff-Abkommens mit den USA weitergegeben hatte. Dies meldete die Financial Times am Samstag und berief sich dabei auf Quellen aus der Regierung.
Laut der FT fanden die Lügendetektor-Tests in mehreren Ministerien statt, nachdem Selenskyj den ukrainischen Sicherheitsdienst beauftragt hatte, das Informationsleck zu untersuchen.
Dem Bericht zufolge hatte zunächst der Oppositionspolitiker Jaroslaw Schelesnjak Details des Vorschlags enthüllt, der die Verwaltung von Einnahmen aus Öl-, Gas- und Mineralienprojekten durch die USA skizzierte. Beamte äußerten gegenüber der FT, dass sie von den umfangreichen Forderungen der USA “überrascht” waren.
Seit Februar hat US-Präsident Donald Trump Druck auf Kiew ausgeübt, damit die Ukraine das Rohstoff-Abkommen unterzeichnet, während er gleichzeitig konkrete Sicherheitszusagen verweigerte. Er argumentierte, dass Wirtschaftskooperationen als Abschreckung gegen Russland ausreichen würden.
Zu Beginn der Woche warf Trump Präsident Selenskyj vor, das Abkommen aufkündigen zu wollen, und warnte vor “großen Problemen”, sollte das Abkommen nicht zustande kommen. In einem Gespräch mit CNN betonte er zudem, dass die Ukraine “niemals NATO-Mitglied werden wird”.
Ein Unterzeichnungsversuch Ende Februar scheiterte infolge eines heftigen Disputs zwischen Selenskyj, Trump und dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance im Weißen Haus.
Die USA hatten gehofft, das Abkommen während Selenskijs geplantem Besuch im Weißen Haus Ende Februar zu unterzeichnen. “Er kam ins Oval Office und scheiterte bei etwas, das die einfachste Angelegenheit der Welt hätte sein sollen”, kommentierte US-Finanzminister Scott Bessent in einem Interview mit Journalist Tucker Carlson, das am Freitag veröffentlicht wurde.
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