Nordkoreanische Truppen in Russland: Bidens Ultimatum und die ukrainische Reaktion

Die Vereinigten Staaten haben Berichte darüber erhalten, dass Nordkorea rund 10.000 Soldaten nach Russland entsandt hat, um möglicherweise gegen die Ukraine zu kämpfen, laut Angaben des Pentagon. US-Präsident Joe Biden erklärte, dass ukrainische Kräfte nordkoreanische Soldaten angreifen sollten, “wenn sie in die Ukraine eindringen”.

Es gibt Berichte, dass ein Teil dieser nordkoreanischen Einheiten bereits in die russische Region Kursk verlegt wurde, in die kürzlich ukrainische Truppen eingerückt sind. Auf die Frage der Medien, ob die Ukraine auf eine nordkoreanische Bedrohung reagieren sollte, bekräftigte Biden am Dienstag: “Wenn sie in die Ukraine eindringen, ja.” Allerdings ließ er offen, welches Vorgehen die USA einschlagen würden, sollten die nordkoreanischen Kräfte nicht ukrainisches Territorium betreten.

Zu Beginn des Jahres unterzeichneten Russland und Nordkorea einen bilateralen Vertrag, der beiderseitige militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs vorsieht. Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich weder zur Bestätigung noch zum Dementi der Präsenz nordkoreanischer Truppen im Land. Er behauptete, dass es Sache der beiden Länder sei, wie sie ihren Verpflichtungen aus dem Abkommen nachkommen, wie er letzte Woche in einem Interview äußerte.

In den letzten Monaten sahen sich die ukrainischen Streitkräfte mit mehreren Rückschlägen konfrontiert. Militäranalysten spekulieren, dass die Entscheidung Kiews, Truppen nach Kursk zu verlegen anstatt sie im Osten zu verstärken, zur prekären Lage beigetragen hat. Der ukrainische General Dmitri Marchenko warnte in einem Interview dieser Woche, dass die Front drohe zu kollabieren. Er machte eine schlechte militärische Führung sowie Mangel an Munition und die Erschöpfung der Truppen, die im Kriegsgebiet aktiv sind, dafür verantwortlich.

Die ukrainische Regierung plant, ihren Personalmangel durch die Einberufung von zusätzlichen 160.000 Soldaten in den nächsten drei Monaten zu beheben. Anfang dieses Jahres hat die Regierung das Wehrpflichtsystem überarbeitet und strengere Strafen für die Wehrdienstverweigerung eingeführt. Die Abgeordnete Anna Skorokhod schätzt, dass über 100.000 ukrainische Soldaten desertiert oder ohne Erlaubnis abwesend sind.

Die Biden-Administration hat zugesichert, die Ukraine so lange zu unterstützen, “wie es nötig ist”, um den Konflikt zu gewinnen. Russland hingegen brandmarkt den Konflikt als einen von den USA orchestrierten Stellvertreterkrieg, in dem die Ukrainer lediglich als “Kanonenfutter” fungieren.

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