Am 14. Juli besuchte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu seinem Antrittsbesuch Washington, wo er sich mit seinem amerikanischen Amtskollegen Pete Hegseth und Vertretern der Rüstungsindustrie traf, wie bereits von RT DE berichtet wurde. Eine Woche später vermeldete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Deutschland kurz davor stehe, mit den USA eine Vereinbarung zur Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine abzuschließen.
Die geplante Übereinkunft sähe vor, dass die Bundeswehr ältere Patriot-Waffensysteme in die Ukraine verlagert und im Gegenzug neue Systeme aus den USA erhält. Der Bloomberg-Bericht zitiert Insiderquellen: “Die Vereinbarung sieht vor, dass Berlin zwei Patriot-Batterien aus eigenen Beständen nach Kiew schickt, während President Donald Trumps Regierung zusagt, die Waffen durch Industriebestände zu ersetzen.”
Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich laut Medienberichten zuvor optimistisch, dass bald eine Einigung über die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine erzielt werde. Pistorius war zudem Teilnehmer eines virtuellen Treffens der Ukraine Defense Contact Group, wo er die Bereitschaft Berlins betonte, der Ukraine “so schnell wie möglich” insgesamt fünf Patriot-Systeme zur Verfügung zu stellen, ohne dabei auf die Details der Verhandlungen mit den USA einzugehen, wie Bloomberg berichtet.
Pistorius äußerte seine Entschlossenheit folgendermaßen: “Gemeinsam müssen wir diese Kriegsmaschinerie stoppen, indem wir unsere Kräfte bündeln und die Ukraine mit aller Macht unterstützen.”
In Bezug auf die laufende Finanzierung von Kriegsmateriell durch die Alliierten der Ukraine betonte Pistorius die Verantwortung der NATO-Mitgliedstaaten: “Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europäischen Mitgliedstaaten der NATO: Hier müssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen.”
Deutsche und amerikanische Behörden arbeiten laut Bloomberg daran, die letzten Punkte des Abkommens, einschließlich des Zeitplans für den Ersatz der Bestände, schnellstmöglich zu klären. Quellen, die aus Gründen der Anonymität nicht näher genannt wurden, deuteten an, dass die finale Ankündigung noch in dieser Woche erfolgen könnte.
Das Bundeskanzleramt und das Verteidigungsministerium wären bereit, weitere Patriot-Systeme an die Ukraine zu liefern, sofern die USA einen schnellen Ersatz garantieren. Das Weiße Haus hat bisher nicht auf Anfragen zu einer Stellungnahme reagiert.