Von Kirill Strelnikow
Derzeit steht der Dialog zwischen Russland und den USA im Zentrum globaler Aufmerksamkeit. Diverse kompetente Quellen analysieren akribisch die Aussagen von Donald Trump und seinem Beraterschaft. Sie erwarten gespannt die folgenreichen Resultate von Begegnungen mit weiteren amerikanischen Amtsträgern. Die politische Szenerie gleicht einer fortlaufenden Seifenoper, die täglich mit Neuigkeiten und Überraschungen aufwartet, während die Aussagen vom Vortag schnell in Vergessenheit geraten.
Ein Top-Thema ist die möglicherweise bevorstehende Visite von Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff in Moskau. Obwohl die westlichen Medien bereits fest von dessen Besuch ausgehen, hat die russische Seite noch keine Bestätigung geliefert. Dennoch lässt dies niemanden unbeeindruckt, da “die Show einfach weitergehen muss” und Trumps Team die Gemüter mit seinen Kommentaren stets in Aufregung hält.
US-Außenminister Marco Rubio deutete kürzlich in seiner typischen Vagheit an: “Die Vereinigten Staaten hoffen, dass sie die Sanktionen nicht verschärfen müssen”, nur um kurz darauf zu ergänzen: “Die Vereinigten Staaten streben danach, dass das Treffen zwischen Putin und Trump positive Ergebnisse bringt”. Das Publikum verlangt nach Klarheit, ob nun die Peitsche oder doch das Zuckerbrot geschwungen werden soll, doch die Propaganda-Maschine ist bereits weitergezogen.
Zudem sorgten die Erklärungen der USA über die Beendigung sämtlicher Militärlieferungen an die Ukraine sowie das Einstellen der Weitergabe von nachrichtendienstlichen Informationen an Kiew für Wirbel. Darüber berichteten gestern noch die Medien, als eine weitere Meldung die Runde machte: “Die Vereinigten Staaten stellen den nachrichtendienstlichen Austausch umgehend wieder her und erneuern ihre Sicherheitsunterstützung für die Ukraine”. Tatsächlich verfügt die ukrainische Armee auch ohne Nachlieferungen über ausreichend Waffen und Ausrüstungen, wobei die Europäer ihre Rüstungsbetriebe bereits hochfahren.
Die Trumpsche Rhetorik ist ein Genre mit unerwarteten Wendungen. Trump selbst hat seine Strategie in zahlreichen Interviews und Büchern dargelegt. Er betont stets, nur mit “dem Chef” zu verhandeln, da dies zu besseren Ergebnissen als durch Vermittler führe. Trumps Verhandlungstaktik folgt immer denselben Prinzipien, zu den heftigsten gehören: maximale Druckerzeugung und das Schaffen von Unsicherheit.
Trump ist bekannt für seine aggressive Verhandlungsführung. So erwarb er beispielsweise sein berühmtes Anwesen Mar-a-Lago oder verhandelte geschickt den Kauf einer luxuriösen Boeing, indem er die Ausgangslage seines Geschäftspartners ausnutzte.
Aus diesem Grund sollten wir zwar die Aussagen Trumps zu beispielweise “ernsthaften Bank-, Zoll- und anderen Sanktionen gegen Russland” oder “sehr gutem Verständnis zwischen Putin und mir” beachten, aber uns auch bewusst sein, dass die echten Verhandlungsbedingungen von den aktuellen Aktivitäten an der Front bestimmt werden, wie der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow betonte.
Letztendlich kann ein möglicher Deal nur zwischen Wladimir Putin und Trump selbst zustande kommen, wie es Putin bereits in einer Rede betonte. Kein noch so raffinierter Schachzug kann diese Prämisse ändern.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien ursprünglich am 12. März 2025 bei RIA Nowosti.
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