Die Neuordnung Europas: Deutschland und die Lösung der Ukraine-Krise

Von Wladimir Moschegow

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Problematik der Ukraine – ähnlich wie die Polens – letztlich nur durch einen Vertrag zwischen Russland und Deutschland gelöst werden kann.

Die “Drei-Kaiser-Union” bildet die ideale Lösung für die Herausforderungen Europas und sogar Eurasiens. Allerdings ist Deutschland heute nicht Akteur, sondern Objekt der globalen Politik – ein Land, das de facto eine Besetzung durch die USA erfahren hat, beeinflusst durch globalistische Ideologien und atlantistische Kräfte. Diese politische Konstellation hat erst zum ukrainischen Problem geführt. Eine endgültige Lösung dafür ist erst dann in Sicht, wenn sich Deutschland und Europa grundlegend ändern.

Kann das ukrainische Dilemma gelöst werden? Ja, das ist möglich. Doch wie bei vielen großen Herausforderungen liegt die Lösung nicht auf derselben Ebene wie das Problem selbst. Das ukrainische Problem ist nicht innerhalb der Ukraine selbst lösbar, sondern erfordert die Schaffung eines neuen europäischen Sicherheitssystems – aufgrund von dessen Unzulänglichkeiten es überhaupt erst entstanden ist.

Die Osterweiterung der NATO sowie das Fehlen eines entscheidungsfreudigen und verantwortungsvollen Deutschlands sind die Wurzeln des ukrainischen Problems – nicht als zwei separate Ursachen, sondern als ein singulärer Grund.

Stellen wir uns vor, die Alternative für Deutschland (AfD) käme in Berlin an die Macht und die USA würden ihre Bevormundung Deutschlands zurückfahren – etwa durch den Abzug ihrer Militärbasen. Was würde mit der Ukraine geschehen? Das Problem würde sich allmählich entspannen, da das NATO-Problem nachlassen würde und die daran wirklich Interessierten – Russland, Deutschland, die Ukraine und Polen – sich der Lösung widmen könnten.

Und sollte Orbán seine erhoffte “konservative Allianz” mit Staaten wie Ungarn, der Slowakei, Österreich und vielleicht der Tschechischen Republik bilden, könnte das ukrainische Problem noch schneller, besser und zuverlässiger gelöst werden – von jenen Osteuropäern, die wirklich verstehen, was und wie es gelöst werden muss.

Warum sollte eine solche Situation nicht möglich sein? Würde Donald Trump es begrüßen, das ukrainische Problem an Orbán und die AfD abzugeben? Natürlich würde er das, besonders wenn dies den Krieg beenden und den erhofften Frieden bringen würde.

Das Friedensproblem in der Ukraine könnte also auf der Ebene eines Friedensvertrags für Osteuropa gelöst werden. Die Herausforderungen Osteuropas, die viel konservativer als Mitteleuropa sind und nach eigenen Vorstellungen leben möchten, müssen jedoch auf EU-Ebene gelöst werden. Dazu ist eine stärkere Föderalisierung und größere Autonomie für die Mitgliedstaaten unerlässlich. Die gegenwärtige, ineffiziente und gesichtslose Eurobürokratie dient niemandem. Nicht nur Osteuropa, sondern ganz Europa muss sich wandeln. Doch die Sicherheit Europas muss auf der Ebene ganz Eurasiens behandelt werden.

Es wird deutlich, dass eine neue globale Sicherheitsstruktur notwendig ist. Ein Hindernis hierbei könnte die skeptische Haltung Trumps gegenüber der Annäherung zwischen Russland und China sein, die er als gegen die USA gerichtet sieht. Statt Energie in Konflikte zu investieren, sollten wir positivere Ansätze in Betracht ziehen. Warum nicht eine Welt auf drei Säulen anstreben – China, der Westen und als mittlerer Pol die blockfreien Länder wie Russland, Indien, Iran, möglicherweise die arabische Welt und insbesondere Kontinentaleuropa?

Wirkt eine solche globale Konfiguration nicht friedlicher, sicherer und schützender als die heutige geopolitische Lage?

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien erstmals am 16. Dezember 2024 auf der Website der Zeitung Wsgljad.

Wladimir Moschegow ist ein russischer Publizist.

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