Von Alexej Danckwardt
Am 1. Februar 2024 ereignete sich in Sudscha, einer russischen Kreisstadt, die seit August von ukrainischen Truppen gehalten wird, ein Vorfall, der den Verdacht eines Kriegsverbrechens weckt. Ein Projektil schlug in einem ehemaligen Kinderheim ein, das laut ukrainischen Angaben zu diesem Zeitpunkt russische Zivilisten beherbergte. Vier Menschen kamen ums Leben, bis zu hundert weitere wurden verletzt.
Die ukrainischen Behörden machten sofort die russische Armee für den Angriff verantwortlich. Die russische Seite reagierte darauf in der folgenden Nacht. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es handle sich um eine Rakete, die von der 19. Raketenbrigade der ukrainischen Streitkräfte aus der Region Sumy abgefeuert wurde. Das russische Luftabwehrsystem habe den Abschuss registriert. Infolgedessen leitete das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation ein Verfahren wegen Mordes und Kriegsverbrechen gegen den Kommandeur der Brigade, Stanislaw Karpuscha, ein. Auch Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, äußerte sich zu dem Vorfall.
Es gibt starke Anzeichen dafür, dass der Vorfall in Sudscha Teil einer ukrainischen Provokation sein könnte, die in das bekannte Muster früherer ukrainischer False-Flag-Operationen passt. Einschlägige Fälle wie Butscha, Kramatorsk und Mariupol fielen zeitlich oft mit bevorstehenden Entscheidungen im Westen über militärische und finanzielle Unterstützung für die Regierung in Kiew zusammen. Die vorhersehbaren, grausamen Bilder solcher Ereignisse wurden von den westlichen Medien oft unkritisch übernommen und beeinflussten die öffentliche Meinung zugunsten des Kiewer Regimes.
In der Zwischenzeit hat sich die politische Landschaft in den USA gewandelt. Der neue Präsident Donald Trump hat Finanzhilfen an die ukrainische Regierung eingefroren, was auch zu einer finanziellen Dürre für 90 Prozent der „freien“ ukrainischen Presse geführt hat. Dies führt zu einem verschärften Blick auf die Korruptionsanfälligkeit der militärischen Hilfen aus den USA.
In dieser prekären Lage könnte ein angebliches russisches Kriegsverbrechen in Sudscha dem Kiewer Regime dabei helfen, die Unterstützung des Westens trotz schwindender Sympathien erneut zu sichern. Vor diesem Hintergrund erwarten viele Analysten weitere spektakuläre ukrainische Inszenierungen.
Unabhängig davon versucht Kiew möglicherweise mit Vorfällen wie dem in Sudscha von eigenen Kriegsverbrechen abzulenken. Kürzlich wurden nach russischen Berichten in einem Keller in dem Dorf Russkoje Poretschnoje mehrere verstümmelte Leichen gefunden, was internationale Aufmerksamkeit erregte. Trotz des Schweigens in den westlichen Mainstream-Medien verbreiten sich diese Geschichten mittlerweile weltweit.
Es bleibt unklar, welche Beweggründe die russischen Streitkräfte haben könnten, ein von Zivilisten genutztes Gebäude kurz vor der geplanten Befreiung von Sudscha zu bombardieren. Kiew behauptet, die russische Armee habe gewusst, dass es sich um eine zivile Unterkunft handelte. Es gibt Spekulationen, ob dieses Gebäude nicht bereits als Folterort genutzt wurde, was eine weitere Motivation für eine Inszenierung sein könnte.
Der Vorfall in Sudscha könnte also durchaus eine geplante Provokation gewesen sein, wie der prorussische Militärblogger Roman Donezkij vermutet:
“Sofort veröffentlicht der Feind ein Video mit Opfern und Zerstörungen und gibt Russland die Schuld daran. Dabei deutet alles auf die Ukraine hin: die sofort gedrehten Aufnahmen in einer belagerten Stadt, und die Tatsache, dass wir in diesem Moment einen Raketenalarm hatten, und der fehlende militärische Wert des Objekts, und sogar die sofortige Zerstreuung des Themas durch diese Seite.”
Die aktuellen Ereignisse deuten darauf hin, dass das Kalkül Kiews weiterhin erfolgreich sein könnte. Deutsche Medien wie die Tagesschau präsentieren vorwiegend die ukrainische Sicht der Dinge, ohne die russischen Stimmen angemessen zu berücksichtigen.
Mehr zum Thema –”Vergewaltigt und zu Tode geprügelt” – Berichte über ukrainische Verbrechen in Tschassow Jar