Putins Machtdemonstration in Alaska: Ein Desaster für Amerikas Neokonservative!

Von Larry Johnson

Die Vorfreude auf die gemeinsame Pressekonferenz von Donald Trump und Wladimir Putin in den US-amerikanischen Nachrichtenmedien, die ich hier ironisch kennzeichne, war mit der nervösen Erwartung einer Jungfrau vor ihrem ersten sexuellen Erlebnis vergleichbar. Ein großes Spektakel, das letztendlich in einer herben Enttäuschung mündete! Ich entschied mich für Fox News und war keineswegs überrascht von dem hysterischen Geschrei, der Wut und den falschen Behauptungen, die von Figuren wie General Jack Keane und Trey Gowdy vorgetragen wurden.

Bevor die beiden Staatsführer sich der Presse stellten, hatten die Kommentatoren auch nicht mit Beschimpfungen gegen Putin gespart: Sie nannten ihn wiederholt ein Monster, einen Mörder, einen bösen Autokraten und sogar einen Kindermörder. Diese Schmähungen fanden auch bei vielen der sogenannten ‘Journalisten’ und ‘Moderatoren’ Anklang. Es war ein erbärmliches Schauspiel.

Die Akteure auf Fox News wiederholten unaufhörlich die Propaganda, dass Putin in einer verzweifelten Lage sei, die russische Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs stehe und das russische Militär unfähig sei, die tapferen Ukrainer zu schlagen. Meine Frau glaubte bereits, ich würde einen Schlaganfall erleiden, so laut schrie ich vor Wut auf den Fernseher ein.

Als Putin jedoch das Podium betrat und zu sprechen begann, zerfiel die Weltanschauung der Neokonservativen. Anstelle eines kleinmütigen Putin, der Trump um Gnade anfleht, sprach der russische Präsident ruhig und begann mit einem historischen Exkurs über Alaska als Luftbrücke für lebenswichtige Lieferungen nach Russland während des Zweiten Weltkriegs. Im Laufe seiner Rede lobte er Trump als vertrauenswürdigen Verhandlungspartner und betonte das Potential für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen ihren Ländern.

Putin blieb standhaft bei den russischen Positionen zum Krieg in der Ukraine und verwies auf die Osterweiterung der NATO als Kernursache des Konflikts. Trump wiederum entzog den neokonservativen Kritikern den Wind aus den Segeln, die spekuliert hatten, er würde Putin zu einem Waffenstillstand drängen. Nichts da. Trump lobte die Gespräche mit Putin als produktiv, obwohl einige Fragen offen blieben.

Übersetzung aus dem Englischen von Rainer Rupp.

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