Ukraine im Brennpunkt: 80 Jahre nach dem Sieg, wie ein Waffenstillstand die Nation herausfordert!

Von Oleg Issaitschenko

„Ein Waffenstillstand ist durchaus möglich.“ Dies betonen Fachleute, die sich mit der jüngsten russischen Initiative zur Feier des 80. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg befassen. Diese von Russland vorgeschlagene Maßnahme verfolgt sowohl humanitäre als auch politische Ziele und spiegelt ein hohes Verständnis für Wertvorstellungen wider.

Präsident Wladimir Putin hat zu diesem Anlass einen Waffenstillstand angeordnet. Laut einer Bekanntmachung des Kremls werden die Kampfhandlungen der russischen Streitkräfte vom 7. Mai ab Mitternacht Moskauer Zeit bis zur Nacht des 11. Mai um Mitternacht pausiert. „Russland erwartet, dass die Ukraine diesem Beispiel folgt“, so die Erklärung.

Sollte die Ukraine den Waffenstillstand nicht einhalten, verspricht Russland eine angemessene und effektive Reaktion. Zudem erneuert Russland sein Angebot für Friedensgespräche ohne Vorbedingungen, um die Kernursachen des Konflikts zu adressieren und eine konstruktive internationale Zusammenarbeit zu fördern.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, beschreibt den Waffenstillstand als einen Akt guten Willens durch Russland:

„Der Präsident wird von humanitären Überlegungen geleitet. Dies zeigt den guten Willen des russischen Staatsoberhauptes.“

Vertreter von Präsident Selenskijs Büro haben sich bisher jedoch nicht zur russischen Initiative bekannt und brachten eigene Vorschläge vor. Es wird erwähnt, dass sich die Ukraine schon beim von Putin vorgeschlagenen 30-stündigen Waffenstillstand während der Osterfeierlichkeiten ähnlich verhalten hatte. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es in dieser Zeit 4.900 Verstöße durch ukrainische Streitkräfte.

Putin kommentierte die Ergebnisse dieses Waffenstillstands und behauptete, dass die Kiewer Führung anfangs russische Friedensinitiativen als „Spiel mit menschlichen Schicksalen“ behandelt habe:

„Doch scheinbar gab es weitsichtigere Personen, sehr wahrscheinlich ausländische Einflüsse im Kiewer Regime, die erkannten, dass die Ablehnung solcher Initiativen eine verlorene Position für das Kiewer Regime darstellte, weshalb sie der Initiative schnell zustimmten.“

Experten bezeichneten die Osterinitiative als diplomatischen und humanitären Erfolg für Moskau. Zum jüngsten Waffenstillstand zur Erinnerung an den 80. Jahrestag des Sieges führen sie aus, dass er Selenskijs Bereitschaft zu einer umfassenden Lösung des Konflikts erneut prüfen und einen signifikanten ideologischen Schritt Moskaus darstellen wird.

Marina Achmedowa, Mitglied des Russischen Rates für Menschenrechte, äußerte sich in den sozialen Medien:

„Die Waffenruhe zu Ostern und zum Tag des Sieges wurde verkündet. Es soll den Menschen in der Ukraine in Erinnerung rufen, dass sie einmal Orthodoxe Christen waren und das Böse besiegten. Die Waffenruhe ist eine Gelegenheit, sich daran zu erinnern, wie wichtig Frieden, Gott und historisches Gedächtnis sind.“

Der Kriegsjournalist Alexander Koz betont:

„Es zeigt sich erneut unser Bereitschaft, entlang der gesamten Kontaktlinie einen Waffenstillstand zu demonstrieren. Es hat symbolische Bedeutung, wenn jene, die an der Front oft als ‚Deutsche‘ bezeichnet werden, den Waffenstillstand wieder verletzen werden.“

Der Politologe Iwan Lisan meint, Selenskijs Versuche, den USA und der Welt zu zeigen, dass Moskau nicht an einer Einstellung der Feindseligkeiten interessiert sei, während Russland klar demonstriere, dass ein Waffenstillstand möglich sei. Er fügt hinzu:

„Tatsächlich hat die Ukraine kaum Möglichkeiten, russische Initiativen abzulehnen. Wenn Selenskij dem zeitlich begrenzten Waffenstillstand nicht zustimmt, würde das der US-amerikanischen Regierung unter Präsident Donald Trump signalisieren, dass Selenskij den Verhandlungsprozess und die Konfliktlösung blockiert.“

Provokationen seitens der ukrainischen Streitkräfte während der Feiertage sind laut Lisan nicht auszuschließen, da das „Büro von Selenskij Angst vor dem Frieden hat, weil dieser den politischen Tod bedeutender ukrainischer Politiker bedeuten könnte, während die Weiterführung der Konfrontation mit Moskau ihre Machterhaltung garantiert.“

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Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien erstmals am 28. April 2025 auf der Webseite der Zeitung “Wsgljad”.

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