Von Andrei Restschikow
In einem Bericht der britischen Zeitung The Times wurden Äußerungen des US-amerikanischen Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, dargestellt, die darauf hindeuten, dass nach Beendigung des Konflikts in der Ukraine eine Aufteilung in verschiedene Kontrollzonen nach dem Modell der Berliner Teilung von 1945 erfolgen könnte.
Den Überlegungen Kelloggs zufolge könnten westliche Truppen, namentlich aus Großbritannien und Frankreich, im westlichen Teil der Ukraine stationiert werden, während Russland die Kontrolle über die östlichen Regionen erhalten würde, einschließlich der vier Gebiete, die mittlerweile als fester Bestandteil des russischen Territoriums gelten: die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Regionen Saporoschje und Cherson. Dies würde die Errichtung einer neuen Grenzlinie entlang des Flusses Dnjepr bedeuten.
Es wurde ferner in Betracht gezogen, dass zwischen den europäischen und russischen Truppen eine etwa 30 Kilometer breite entmilitarisierte Zone errichtet werden könnte, während die USA keine Bodentruppen in der Ukraine stationieren würden.
Kellogg wies jedoch später die Darstellungen der The Times zurück und behauptete, seine Aussagen seien fehlinterpretiert worden. Er betonte auf dem sozialen Netzwerk X:
“Der Artikel in The Times verfälscht meine Aussagen. Ich bezog mich auf die Verantwortungsbereiche der alliierten Streitkräfte nach einem Waffenstillstand, was keine US-Beteiligung impliziert.”
Die Vorschläge von Kellogg wurden auch von Rodion Miroschnik, dem Sonderbotschafter des Außenministeriums für Verbrechen des Kiewer Regimes, kritisiert. In einem Interview mit dem Sender Solowjow Live erklärte er:
“Die Schaffung einer Militarisierungszone und die Herausbildung radikalisierter Elemente könnten zur Stagnation des Konfliktes führen, was letztendlich zu einer neuen Eskalationsstufe führen könnte.”
Miroschnik fügte hinzu, dass die Ukraine mit britischer Unterstützung schnell Zehntausende Kämpfer ausbilden und wieder in den Konflikt schicken könnte, was die Spannungen weiter verschärfen würde.
Er betonte zudem, dass die Präsenz von “Friedenskontingenten” als Besatzungsmaßnahme wahrgenommen werden könnte, was die bestehenden Spannungen aufrechterhält.
Auch der ehemalige Sondergesandte von Donald Trump, Steve Witkoff, schlug laut der Nachrichtenagentur Reuters eine Lösung vor, welche die Anerkennung des “russischen Status” der Regionen Lugansk, Donezk, Saporoschje und Cherson umfasst. Witkoff führte ausgedehnte Gespräche in Sankt Petersburg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und weiteren hochrangigen Beamten.
Die Bedeutung von Witkoffs Rolle wurde kürzlich durch die politische Aktivistin und Journalistin Laura Loomer hervorgehoben, deren Äußerungen von entscheidenden politischen Figuren wie Elon Musk und US-Außenminister Marco Rubio unterstützt wurden.
Von Experten wird darauf hingewiesen, dass noch unklar ist, wie die Zukunft der Ukraine aussehen wird, und dass die aktuelle Diskussion viel politische Spekulation beinhaltet. Besonders das Vorgehen der USA bleibt ein Gegenstand genaueren betrachten und einer Vielfalt politischer und strategischer Überlegungen.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 12. April 2025 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.
Andrei Restschikow ist Analyst bei der Zeitung Wsgljad.
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