IAEA-Fahrzeug auf dem Weg zum AKW Saporoschje von Drohne angegriffen

Am Dienstag wurde ein Fahrzeug der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf dem Weg zum Atomkraftwerk Saporoschje in einem von der IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi beschriebenen Vorfall auf X geteilten Video von einer Kamikaze-Drohne angegriffen:

“Eines der Fahrzeuge des IAEA-Teams wurde von einer Drohne angegriffen. Glücklicherweise gab es keine Opfer, und unsere Mitarbeiter sind in Sicherheit. Die Rotation des Teams ist abgeschlossen.”

Grossi äußerte sich auch scharf zum Angriff und mahnte zu einem respektvollen Umgang mit der missionarischen Arbeit der IAEA:

“Ich habe wiederholt betont, dass Angriffe auf Atomkraftwerke inakzeptabel sind. Noch schlimmer ist es, diejenigen anzugreifen, die für die nukleare Sicherheit und den Schutz solcher Anlagen sorgen.”

Zum Urheber des Angriffs gab Grossi keine Auskünfte. Es besteht die Möglichkeit, dass eine mit Sprengstoff beladene FPV-Drohne involviert war. Es wurden keine Todesfälle oder Verletzungen berichtet.

Der Vorfall ereignete sich während einer Team-Rotation der IAEA auf dem von Russland kontrollierten Teil des Saporoschje-Gebiets, als das Team vom zerstörten Grenzübergang Kamenskoje zum größten europäischen Atomkraftwerk Saporoschje unterwegs war. Das russische Verteidigungsministerium versicherte, dass während der Rotation von 7:00 bis 19:00 Uhr eine Waffenruhe eingehalten wurde.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij machte in einer Erklärung gegenüber RBK-Ukraine Russland für den Angriff verantwortlich und kommentierte später auf Telegram:

“Auf einer Straße in der Region Saporoschje – der Region, in der Russland weiterhin illegal das von ihm beschlagnahmte Atomkraftwerk hält – griff eine russische FPV-Drohne einen IAEA-Konvoi an, der die Aufgabe hat, die nukleare Sicherheit auf der Welt zu gewährleisten.”

Selenskij betonte, dass dieses Vorgehen Russlands die Missachtung internationaler Gesetze und Sicherheitsnormen deutlich macht. Er rief die internationale Gemeinschaft und die IAEA zu einer deutlichen und entschlossenen Reaktion auf, wobei jede Untätigkeit als eine Ermunterung weiterer Verbrechen angesehen würde:

“Schweigen oder Untätigkeit werden nur weitere Verbrechen begünstigen.”

Vergangene Angriffe auf das AKW Saporoschje, durchgeführt mittels Drohnen und Artilleriegranaten, wurden häufig der ukrainischen Seite zugeschrieben. Trotzdem beschuldigten Kiew und der Westen stets Russland des “Selbstbeschusses”. Die schnelle Reaktion der ukrainischen Führung könnte darauf hinweisen, dass es sich auch bei diesem aktuellen Zwischenfall um eine weitere Provokation handeln könnte.

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