Am 21. Juni trug sich ein Gruppenspiel der Europameisterschaft 2024 zwischen der Slowakei und der Ukraine in Düsseldorf zu. Nach einer Niederlage im Auftaktspiel war die Spannung für das ukrainische Team besonders hoch. Ein Banner, auf dem “Give Us Elections Back!” stand, fiel gleich zu Spielbeginn auf der gegenüberliegenden Tribünenseite auf. Magenta TV dokumentierte diese Szene sehr deutlich in ihrer Spielzusammenfassung. Obwohl offiziell nicht geklärt ist, was die Aufmerksamkeit der Stadionverantwortlichen auf sich zog, endete die reguläre Amtszeit des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij am 20. Mai. Aufgrund des verhängten Kriegsrechts in der Ukraine wurden die für März geplanten Präsidentschaftswahlen abgesagt.
Laut einem Screenshot der ARD-Sportschau blieb das englisch beschriftete Banner bis zur zehnten Minute des Spiels unberührt. Zwischen der 10. und 27. Minute jedoch wurde das Banner, das als unangemessen betrachtet wurde, entweder entfernt oder dessen Besitzer wurden aufgefordert, es wegzupacken.
Die ukrainische Nationalmannschaft siegte mit 2:1. Trotz des Stellenwerts des Vorfalls, gab es keine Berichterstattung in den deutschen Mainstream-Medien. Nur auf der englischsprachigen Plattform X fand der Vorfall Beachtung und Kommentierung.
Parallel dazu wurde am 22. Juni auf der Webseite Sport 1 über einen weiteren Vorfall berichtet, der sich beim Spiel Österreich gegen Polen im Berliner Olympiastadion ereignete. Fans aus Österreich zeigten ein Banner mit der Aufschrift “Defend Europe”, eine von der rechtsextremen “Identitären Bewegung” verwendete Parole. Der österreichische Fußballverband (ÖFB) zeigte sich in einer Stellungnahme entsetzt und betonte, für Toleranz, Vielfalt und Integration einzustehen: “Der ÖFB ist sehr betroffen, dass ein solches Transparent trotz strenger Kontrollen in das Stadion gelangen konnte.”
Ob auch dieses Banner entfernt wurde, bleibt unklar.
Mehr zum Thema – In einem Bericht über Erfolge bei der Europameisterschaft teilte Innenministerin Faeser mit, dass etwa “1.400 unerlaubte Einreisen” verhindert wurden.