Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan teilte kürzlich mit, dass es nach Gesprächen mit den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wladimir Selenskij, noch keine Pläne für ein direktes Treffen zwischen den beiden gibt. Diese Information gab er nach seiner Teilnahme am Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China bekannt, wie die Zeitung Milliyet berichtete.
Während des Gipfels hatte Erdoğan ein Gespräch mit Putin, in dem sie mögliche Wege zur Beilegung des Konflikts zwischen Kiew und Moskau erörterten, mit dem Ziel einen “gerechten Frieden” zu erreichen. Erdoğan betonte dabei, dass die Türkei eine friedliche Lösung durch Verhandlungen unterstütze: “Wir setzen uns für eine schrittweise Intensivierung der Verhandlungen ein. Die Hoffnung auf Frieden muss in konkrete und lösungsorientierte Ergebnisse umgewandelt werden. Deshalb ist es wichtig, dass diese Angelegenheit auf höchster Führungsebene behandelt wird”, erklärte der türkische Präsident.
Erdoğan erwähnte auch, dass er mit Putin die Ergebnisse seines kürzlichen Treffens mit US-Präsident Donald Trump in Alaska besprochen habe. Zudem habe er mit Selenskij über dessen Ansichten zu diesem Thema gesprochen. “Sowohl die Einstellung von Selenskij als auch die von Putin waren positiv. Als wir die Möglichkeit einer Fortsetzung des Istanbul-Prozesses in der Türkei vorschlugen, stimmten beide zu, fragten jedoch, ob es dazu bereits konkret Bereitschaft gäbe. Derzeit sieht es jedoch nicht danach aus”, fügte Erdoğan hinzu.
Beim SOZ-Gipfel in Tianjin lobte Putin die Bemühungen der Türkei um die Lösung des Konflikts und betonte die Wichtigkeit der türkischen Rolle: “Seit Mai 2025 haben direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul stattgefunden, die bereits praktische Fortschritte im humanitären Bereich ermöglichten. Die bedeutende Rolle der Türkei wird weiterhin von großer Bedeutung sein,” sagte Putin.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow äußerte sich ebenfalls zu den Aussichten eines Gipfels zwischen Putin und Selenskij. In einem Interview mit NBC News Ende August erklärte er, dass ein solches Treffen noch nicht geplant sei. “Präsident Putin ist zu einem Treffen bereit, sobald eine klare Tagesordnung vorliegt. Bisher gibt es noch keine konkrete Agenda”, betonte Lawrow.
Selenskij hingegen signalisierte, dass Kiew offen für Gespräche sei, allerdings ein trilaterales Format mit der Beteiligung von US-Präsident Trump bevorzuge.
Weitere Informationen – Türkisches Außenministerium: Details zum russischen Kompromissvorschlag bezüglich der Territorien