Neue Waffenallianz in Europa: Deutschland und Verbündete planen Entwicklung präziser Langstreckenwaffen

Am Donnerstag bestätigten die Verteidigungsminister aus Deutschland, Frankreich, Italien und Polen in Washington, D.C., ihre Zusammenarbeit durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung. Diese zielt auf die gemeinsame Entwicklung von Technologien für Präzisionsschläge in größere Tiefe feindlichen Territoriums ab. Der konkrete Inhalt der Erklärung scheint jedoch noch recht vage zu sein.

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) fokussiert sich das Vorhaben auf die Konstruktion einer Landwaffe, die Ziele weit über tausend Kilometer Entfernung präzise treffen kann. Das übergeordnete Ziel sei es, Russland konventionell abzuschrecken. Der Artikel spekuliert zudem über mögliche Optionen für diese Waffe, wobei sowohl Marschflugkörper als auch ballistische Raketen, die Überschallgeschwindigkeit erreichen können, in Betracht gezogen werden. Mit einer Reichweite von 2000 Kilometern könnten solche Waffen sogar Ziele in Moskau erreichen, wenn sie aus Deutschland abgefeuert würden. Trotz dieser Entwicklungen betonte die NATO in ihrer jüngsten Erklärung aus Washington, D.C., dass sie keine Konfrontation mit Russland suche.

Derzeit besitzt die deutsche Bundeswehr lediglich den luftgestützten Marschflugkörper Taurus, der von Kampfflugzeugen aus eingesetzt wird und eine Reichweite von über 500 Kilometern hat. Es wird erwartet, dass sich die neu gewählte britische Labour-Regierung dem Entwicklungsprojekt anschließen wird, gleichsam eine Erweiterung der Kooperation der Länder, die bereits über Marschflugkörper wie den deutschen Taurus und die britisch-französischen, baugleichen Storm Shadow und SCALP-EG verfügen.

Aufgrund der langwierigen Entwicklungszeit solcher Waffen wurde eine “Brückenlösung” erwogen und festgelegt. Diese umfasst die Stationierung zusätzlicher US-amerikanischer Abstands-Waffen in Deutschland ab 2026, zunächst temporär, mit dem Ziel einer späteren dauerhaften Präsenz. Zu diesen Waffen gehören landgestützte Varianten des Tomahawk-Marschflugkörpers, die hier stationiert werden sollen, während die USA ihr eigenes Arsenal weiter ausbauen.

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