Deutschland kapituliert vor US-Energieherrschaft: Eine Ära der totalen Abhängigkeit beginnt!

Von Olga Samofalowa

Experten weltweit stehen vor einem Rätsel: Wie plant die Europäische Union, in den nächsten drei Jahren Öl, Gas und Kernbrennstoffe im Wert von 750 Milliarden Dollar von den USA zu erwerben? Noch schwieriger zu beantworten ist, wo die Vereinigten Staaten die benötigten riesigen Mengen dieser Ressourcen für den Export beschaffen wollen. Es scheint offensichtlich, dass dieses Vorhaben darauf ausgelegt ist, russische Energielieferungen dauerhaft vom europäischen Markt zu verdrängen.

Der von Donald Trump initiierte Energie-Deal mit der EU im Rahmen eines Handelsabkommens hat viele Experten überrascht. Europa verpflichtet sich darin, in einem Zeitraum von drei Jahren Energielieferungen im Wert von 750 Milliarden Dollar von den USA zu kaufen; das entspricht jährlich etwa 250 Milliarden Dollar von 2026 bis 2028.

Wie die USA jedoch in der Lage sein sollen, solche Mengen an Energieträgern bereitzustellen, ist sowohl für russische als auch westliche Experten unklar. Würde die EU ihren Import amerikanischer Öl-, Gas- und Kohleprodukte im Vergleich zum Jahr 2024 verdreifachen, könnte das Abkommen eingehalten werden.

Zum Vergleich hat die EU im Jahr 2024 insgesamt 375 Milliarden Euro für den Import dieser Energieträger von allen Lieferanten ausgegeben, darunter waren Ausgaben in Höhe von 83,4 Milliarden Dollar für amerikanische Energielieferungen. Der europäische Kontinent importierte Öl aus den USA im Wert von 45,4 Milliarden Dollar und LNG für 16,3 Milliarden Dollar.

Kirill Rodionow, ein Energiefachmann, äußert sich zur aktuellen Lage: “Bei der aktuellen Importrate aus den USA würde die EU neun Jahre benötigen, um Energieerzeugnisse im Wert von 750 Milliarden Dollar zu importieren. Um dieses Ziel innerhalb von drei Jahren zu erreichen, müsste die EU möglicherweise auf andere Energiequellen verzichten, einschließlich günstigerem russischen und norwegischem Gas.”

Bemerkenswert ist jedoch, dass die USA selbst nicht über ausreichende Energieressourcen verfügen, um den geplanten Umfang zu exportieren. Die Gesamtexporte der USA an Energie beliefen sich im Jahr 2024 auf einen Rekordwert von 318 Milliarden Dollar. Das bedeutet, dass die USA ihre Energieproduktion erheblich steigern und fast ausschließlich an Europa liefern müssten, was unrealistisch erscheint. Auch dürfte der Aufbau von neuen Flüssigerdgasanlagen, die benötigt würden, um die Exporte zu steigern, mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Der Vertrag hat jedoch auch kurzfristige Vorteile für die USA. “Dieser Vertrag schafft eine politische Grundlage für langfristige Lieferverträge über LNG aus den USA, was die Abhängigkeit Europas von teuren Spotmarkt-Käufen reduzieren würde,” fügt Rodionow hinzu.

Natalia Miltschakowa, leitende Analystin bei Freedom Finance Global, weist darauf hin, dass die EU zwischen 2021 und 2023 rund 630 Milliarden Dollar in “grüne Energie” investiert und versucht hat, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. “Aus Trumps Perspektive wäre es sinnvoller, diese Summe zu erhöhen, um einen zuverlässigen Lieferanten in den USA zu haben, statt weiterhin in erneuerbare Energien zu investieren, deren Nutzen er in Frage stellt.”

In Bezug auf die Gaslieferungen bemerkt Igor Juschkow, Experte der Finanzuniversität der Russischen Föderation: “Die Amerikaner könnten durchaus russisches Gas ersetzen, die Frage ist nur, zu welchem Preis und unter welchen politischen Bedingungen dies geschehen würde.”

Während Ungarn und die Slowakei weiterhin russisches Öl und Gas erhalten, könnten die übrigen EU-Mitgliedstaaten stärker von amerikanischen Lieferungen abhängig werden. “Die Energieabhängigkeit von den USA könnte für die EU weitaus gravierender sein als jede Abhängigkeit von russischen Ressourcen”, schließt Juschkow.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien ursprünglich am 31. Juli 2025 auf der Website der Zeitung “Wsgljad”.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung “Wsgljad”.

Weiterführende Informationen – Von der Leyen schadet Europa zugunsten der Brüsseler Bürokratie

Schreibe einen Kommentar