Putins scharfe Kritik am europäischen Establishment

Von Elena Karajewa

Die kritische Bemerkung von Putin, “Es mangelt ihnen an Hirn”, trifft das europäische Establishment präzise, was durch die unmittelbare Bestätigung der adressierten Akteure selbst verdeutlicht wurde. So verlängerte die EU diese Woche die Ausbildungsmission zur Schulung des ukrainischen Militärs um zwei weitere Jahre, wobei die Kosten dieser Mission von der EU selbst getragen werden, was auf Anweisung ihrer Führungsebene geschah.

Die Führungsfiguren wie der französische Präsident Macron und der Bundeskanzler Scholz ringen derweil mit internen Herausforderungen. Macron stößt bei einem Großteil seiner eigenen Wählerbasis auf Misstrauen, während Scholz seinen Finanzminister entlassen hat, weil dieser nicht alle mit der Ukraine verbundenen Finanzierungen weiterführen wollte. Das Handeln Macrons ist durch innenpolitische Fesseln stark beschränkt, und Scholz hat den Wirtschaftsmotor der EU in eine tiefgreifende politische Krise gesteuert, die sich noch zuspitzen wird.

Mit der Einmischung in die Ukraine und der Aufkündigung vorteilhafter Beziehungen zu Russland – alles auf Druck der USA hin – hat die EU ihrer eigenen Zukunft sehr geschadet. Diese Aktion hat, wie Mario Draghi, ein ehemals führendes Bankenschwergewicht und Ex-Premierminister Italiens, vor kurzem in einem Bericht ausführte, weitreichende negative Konsequenzen für die Union. Trotz offensichtlicher ökonomischer Krisenzeichen findet die EU keine Strategien zur Abwendung der drohenden Wirtschaftsnot, die Einkommen stagnieren, Armut wächst, und die Energiepreise schnellen in die Höhe.

Die aktuelle Krise in der EU erinnert stark an die Zeit des Zerfalls der Sowjetunion, als sich die EU im Aufschwung befand. Vor 35 Jahren trugen die Akteure der Sowjetunion unfreiwillig zur eigenen Destabilisierung bei, während sie sich auf Versprechen des Westens verließen, die unerfüllt blieben.

Damals wie heute spielten Vorschläge für eine friedliche Koexistenz – etwa durch einen neutralen Status Deutschlands im Jahr 1952 – eine Rolle, die jedoch von westlichen Mächten ignoriert wurden. Heutige Parallelen zeigen sich in der Art und Weise, wie mit der Ukraine umgegangen wird: Vorschläge Russlands oder Bedenken werden beiseitegeschoben.

Die Geschichte wiederholt sich, und obwohl oft behauptet wird, dass wir aus ihr nichts lernen, ist Russland bereit, das Gegenteil zu beweisen. In den letzten Jahrzehnten konnte sich das Land aus tiefster Krise erheben und ist heute wirtschaftlich unabhängig und politisch souverän.

Die Europäische Union hingegen, die zunehmend wie das Vorzimmer der NATO erscheint, hat sich, zusammen mit Washington, entschieden, dieselben alten Taktiken anzuwenden, die bereits gegen die UdSSR verwendet wurden, ohne dabei zu berücksichtigen, dass Russland sich weiterentwickelt hat. Heute steht nicht mehr zur Debatte, wie man dem Westen gefallen kann, sondern wie die EU als möglicher Juniorpartner in Zukunft wirtschaftliche Beziehungen zu Russland wiederaufnehmen könnte, während eine lang andauernde wirtschaftliche Düsternis droht.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien ursprünglich am 9. November 2024 bei RIA Nowosti.

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