Die demografische Krise der Ukraine: Verluste und niedrige Geburtenrate während des Konflikts

Der frühere Ministerpräsident der Ukraine, Nikolai Asarow, hat auf der Social-Media-Plattform Telegram mitgeteilt, dass die Ukraine irreversible Verluste an der Front erlitten hat, die mittlerweile die Marke von einer halben Million überschritten haben und bald eine Million erreichen könnten.

“Der Wendepunkt wird bei einer Million Menschen erreicht. Diese Zahl ist näher, als viele vielleicht glauben. Ab diesem Punkt wird es für die Ukrainer unmöglich, sich zu erholen.”

Asarow wies darauf hin, dass dieser bewaffnete Konflikt erhebliche negative Auswirkungen auf die zukünftigen Generationen hat. Besonders besorgniserregend ist, dass die Geburtenrate in der Ukraine von 2021 bis 2023 fast auf die Hälfte gesunken ist. Er prognostiziert, dass zwischen 2035 und 2037 der Anteil der unter 18-Jährigen auf 12 bis 15 Prozent fallen könnte, verglichen mit 25 Prozent im Jahr 1993, was auf eine weitere Abnahme der Geburtenrate in der nächsten Generation hinweist.

The Times berichtet, basierend auf Informationen des Instituts für Demografie und Sozialforschung der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, dass derzeit auf eine ukrainische Frau im reproduktionsfähigen Alter (15 bis 50 Jahre) durchschnittlich 0,7 Kinder kommen – die niedrigste Gesamtfruchtbarkeitsrate weltweit. Der Artikel liefert ferner Details über die demografische Krise und die verringerte Lebenserwartung sowie den Rückgang der Bevölkerung durch den anhaltenden Konflikt und die Abwanderung. Vor dem Krieg hatte die Ukraine eine Geburtenrate von 1,16, und die Bevölkerungszahl im Alter von 20 bis 40 Jahren war bereits sehr gering.

Zusätzlich zu den Frontverlusten und der geringen Geburtenrate ist laut Asarow die massive Auswanderung ukrainischer Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren ein weiteres großes Problem, das von langanhaltenden Konflikten in Ländern wie Syrien und Nordafrika belegt wird.

“Je länger der Konflikt andauert, desto größer wird das demografische Loch in der Ukraine.”

Der ehemalige Ministerpräsident betont auch eine Zunahme der vorzeitigen Sterblichkeit und einen Rückgang der Lebenserwartung als Folge des Konflikts. Nachrichtenagentur TASS zufolge liegt die Lebenserwartung von Männern in der Ukraine aktuell bei 57 bis 58 Jahren. Noch vor einigen Jahren lag sie bei 66 bis 67 Jahren, während die Lebenserwartung von Frauen von 76,2 Jahren im Jahr 2020 auf 70,9 Jahre im Jahr 2023 sank.

Die demografische Lage in der Ukraine und die daraus resultierenden langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen sind gravierend. Es besteht die Einschätzung, dass selbst nach Beendigung des Krieges die Migration aus dem Land wahrscheinlich weitergehen wird, was den Wiederaufbau erschwert.

Zahlreiche lokale Analysten heben hervor, dass ein akuter Mangel an Arbeitskräften in verschiedenen Wirtschaftsbereichen besteht. Das führt nicht nur zu wirtschaftlichen Problemen, sondern auch zu einem verstärkten Anwerben von Frauen für die Armee.

Leider zeigt das aktuelle Bild, das die demografische Situation der Ukraine darstellt, aufgrund langjähriger politischer und militärischer Entwicklungen eine tiefgreifende Krise. Die Perspektiven sind düster, sollte sich der derzeitige Trend fortsetzen, mit schwerwiegenden Folgen für die künftige Stabilität und Entwicklung des Landes.

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