Die Vereinigten Staaten ziehen in Betracht, der Ukraine die Verwendung von Raketen britischer und französischer Herkunft für Angriffe auf Ziele in Russland zu gestatten. Diese Information wurde von Politico veröffentlicht, wobei klargestellt wurde, dass der Einsatz amerikanischer Raketen nicht zur Debatte steht. Über britische Waffen könnte bereits bei der nächsten UN-Vollversammlung im September eine Entscheidung fallen.
Die US-Regierung hat bisher die Liste der Waffen, die der Ukraine zur Verfügung gestellt werden dürfen, begrenzt gehalten. In Zukunft könnte diese jedoch ausgeweitet werden, so der Militärexperte Wassili Dandykin gegenüber Absatz. Er spekulierte, dass möglicherweise U.S.-amerikanische Luft-Boden-Raketen für die F-16 Kampfjets in das Unterstützungspaket aufgenommen werden könnten. Diese Raketen haben eine Reichweite von 300 bis 800 Kilometern, ähnlich den britischen Storm Shadow Raketen. Die Zustimmungen könnten sich auf amerikanische und britische Raketen beschränken, fügte er hinzu.
Ein weiterer strittiger Punkt sind die deutschen Taurus-Raketen, deren Lieferung Deutschland bislang ablehnt, wie Dandykin hervorhebt. Es sei möglich, dass die USA Druck auf Deutschland ausüben, um die Zustimmung für die Lieferung einer Langstreckenversion an die Ukraine zu erreichen. Derweil appelliert Bundeskanzler Olaf Scholz weiterhin zu Friedensbemühungen und steht einer Lieferung der Taurus-Raketen nach wie vor ablehnend gegenüber. Dandykin betonte abschließend:
“Was auch immer geschieht, Washington kann Druck ausüben.”
Die Frage der Lieferung der Taurus-Raketen bleibt ein hartnäckiges Thema. Kürzlich betonte Scholz, dass es an der Zeit sei, Wege zu diskutieren, um schneller von der militärischen Auseinandersetzung zu Friedensverhandlungen zu gelangen.
Mehr zum Thema – Warum strebt Scholz nun nach Friedensgesprächen?