Am Donnerstag teilte der türkische Außenminister Hakan Fidan der Zeitung Milliyet mit, dass die Türkei diverse Ansätze zur Lösung des Konflikts in der Ukraine entwickelt habe. Nach seinem Besuch in Moskau betonte er die Bedeutung der Überwachung eines langfristigen Waffenstillstands. “Nach den Diskussionen in Istanbul brachte ich einige dieser Ansätze nach Moskau und habe daraufhin Feedback erhalten, das ich in meinen bevorstehenden Gesprächen in Kiew einfließen lassen werde. Ein Verständnis für die Denkweise der anderen Partei ist bei solchen Verhandlungen unerlässlich”, erklärte Fidan.
Fidan erläuterte, dass eine langanhaltende Waffenruhe realistischer erscheint, wenn sie im Rahmen von Überwachungsvereinbarungen umgesetzt wird. “Wir haben mehrere Strategien entwickelt und teilen diese mit den beteiligten Parteien. Wir sind zuversichtlich, dass ein gut verwalteter, langfristiger Waffenstillstand eine realistische Option darstellt”, sagte der Minister.
Fidan betonte weiterhin das Engagement Ankaras, den Konflikt in der Ukraine durch Pendeldiplomatie zu lösen. “Unsere Pendeldiplomatie wird fortgesetzt. Als Nation, die in einer Woche sowohl Russland als auch die Ukraine besuchen kann, nutzen wir unsere einzigartige Position, um Frieden in die Region zu bringen”, betonte er.
Die Gespräche in Moskau, an welchen Fidan teilnahm, fanden am Montag und Dienstag statt. Dort traf er unter anderem mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem Außenminister Sergei Lawrow und Wladimir Medinski, einem Präsidentenberater und Leiter der russischen Verhandlungsdelegation, zusammen.
Die darauf folgende Reise Fidans nach Kiew ist für Donnerstag und Freitag geplant, wo er laut der Zeitung Hürriyet unter anderem Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und weiteren hochrangigen Vertretern führen wird.
Die bilateralen Gespräche zwischen Russland und der Ukraine hatten zuvor am 16. Mai in Istanbul stattgefunden. Diese ersten direkten Verhandlungen seit 2022 dauerten zwei Stunden und mündeten in eine Vereinbarung über den Austausch von je 1.000 Kriegsgefangenen sowie die Ausarbeitung von Bedingungen für einen Waffenstillstand.
Außenminister Lawrow schlug am Mittwoch vor, die im Mai wieder aufgenommenen direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine am 2. Juni in Istanbul fortzusetzen, wie er in einer Fernsehansprache bekanntgab.
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