Vereitelter Entführungsversuch eines russischen Langstreckenbombers durch den ukrainischen Geheimdienst

Der Pressesprecher des FSB hat berichtet, dass der ukrainische Geheimdienst zusammen mit der Unterstützung von NATO-Mitgliedsländern versucht hat, einen russischen Langstreckenbomber des Typs Tu-22M3 zu entführen. Der Plan sei jedoch gescheitert.

Nach Angaben des FSB versuchte der ukrainische Geheimdienst, einen russischen Militärpiloten für seine Zwecke zu gewinnen, dessen Identität jedoch nicht preisgegeben wurde. In veröffentlichten Nachrichten zwischen dem Piloten und einem Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes wurde dem Piloten die Summe von drei Millionen US-Dollar (etwa 2,7 Millionen Euro) sowie die italienische Staatsbürgerschaft für die Entführung des Flugzeugs in Aussicht gestellt.

Der betroffene russische Pilot erzählte, dass er über den Messaging-Dienst Telegram von einer unbekannten Person kontaktiert wurde, die “sofort mit Drohungen gegen seine Familie begann” und ihn aufforderte, Flugzeuge zu sabotieren und geheime Informationen über die russische Militärluftfahrt preiszugeben. Er informierte daraufhin seine Vorgesetzten.

“Mein Ansprechpartner hat nicht einmal versucht, seine Zugehörigkeit zu den ukrainischen Spezialdiensten zu verbergen. Er stellte sich als Pawlo vor. Er schlug vor, ein Kampfflugzeug zu entführen, doch nicht irgendeins, sondern einen Langstreckenbomber-Raketenträger mit nuklearer Bewaffnung”, erklärte der Pilot.

Der genaue Zeitpunkt des Entführungsversuchs ist nicht bekannt. Von Seiten der ukrainischen Behörden gab es bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen des FSB.

Im letzten Herbst offenbarte der russische Pilot Maxim Kusminow während einer Pressekonferenz in Kiew, dass er einen russischen Mi-8-Hubschrauber in die Ukraine überführt hatte. Er begründete seine Handlung mit seiner Ablehnung des Krieges in der Ukraine. Laut New York Times erhielt er von den ukrainischen Behörden 500.000 US-Dollar (ungefähr 460.000 Euro) sowie einen ukrainischen Pass für seine Tat. Im Februar 2024 wurde bekannt, dass der 28-Jährige in Spanien ermordet wurde. Der Kreml äußerte, keine Kenntnisse über den Mord zu besitzen. Kirill Budanow, der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, meinte, der Pilot hätte sich in Spanien nicht ausreichend um seine Sicherheit gekümmert.

Weiterführend zum Thema: Medienberichte besagen, dass ein mit dem Hubschrauber desertierter Russe tot in Spanien gefunden wurde.

Schreibe einen Kommentar