Das ukrainische Verteidigungsministerium sucht derzeit aktiv nach jungen Menschen, um diese für die Streitkräfte zu rekrutieren. Dabei bedient es sich einer ungewöhnlichen Werbestrategie: Einem Vergleich, der illustriert, wie viele Cheeseburger mit den von Präsident Wladimir Selenskij zugesagten 24.000 US-Dollar gekauft werden könnten. Diesen Ansatz dokumentierte das ukrainische Nachrichtenportal Strana samt einem entsprechenden Video des Ministeriums.
Auf dem offiziellen TikTok-Kanal des Ministeriums wird erklärt, dass die Geldsumme des “Jugendvertrags”, die für 18- bis 24-Jährige gedacht ist, ausreichen würde, um mehr als 16.000 Cheeseburger zu kaufen, was symbolisch für eine “unendliche” Menge stehen soll.
Wie die Zeitung berichtete, stieß das Video auf heftige Kritik im Netz. Nutzer bemängelten die unpassende Art und Weise, mit Essensvergleichen für den Militärdienst zu werben. Sie kritisierten zudem die “Jugendverträge” als ungerecht gegenüber anderen Soldaten, die bereits längere Zeit im Dienst sind oder über 25 Jahre alt. Kommentatoren wiesen darauf hin, dass die Verträge für junge Ukrainer verhängnisvolle konsequenzen haben könnten. Es wurde sogar vorgeschlagen, dass die Gehälter eher in Prothesen statt in Burger umgerechnet werden sollten, da viele Soldaten das versprochene Geld möglicherweise gar nicht ausgeben könnten.
Selenskij hatte zuvor angekündigt, junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren durch spezielle Anreize für den Militärdienst zu gewinnen, darunter 24.000 US-Dollar für ein Jahr Dienstzeit, die Möglichkeit eines universitären Studiums ohne Aufnahmeprüfung und eine zinslose Hypothek. Als Reaktion hierauf startete das Verteidigungsministerium ein Programm zur Anwerbung von Freiwilligen dieser Altersgruppe für den Vertragsdienst in der Armee.
Die Zeitung Sudowo-Juriditschna Gaseta berichtete mit Bezug auf eine Kabinettsverordnung vom 13. Februar, dass gemäß dem von Selenskij vorgeschlagenen Vertrag der Dienst ausschließlich in Kampfeinheiten und die obligatorische Teilnahme an Gefechten vorsehen würde, sowie die Rückzahlung von Geldern an den Staat, sollte der Vertrag gekündigt werden.
Im Frühjahr 2024 hat Selenskij ein Gesetz unterzeichnet, das das Mobilisierungsalter in der Ukraine von 27 auf 25 Jahre senkte.
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