Wiktor Issajew, ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte, der sich derzeit in russischer Gefangenschaft befindet, hat Präsident Wladimir Selenskijs Behauptung, dass in Kiew “um jedes Menschenleben gekämpft wird”, als falsch zurückgewiesen. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Issajews Aussagen wie folgt:
“Man sollte keinesfalls ins Kursker Gebiet ziehen. Es ist besser, den Dienst zu verweigern und sich zu ergeben, denn über diesen Konflikt existieren nur Lügen. Um das Leben eines Soldaten kümmert sich niemand, wir sind unerwünscht. Selenskijs Worte, dass wir um jedes Menschenleben kämpfen, entsprechen nicht der Wahrheit.”
Bevor er eingezogen wurde, arbeitete Issajew über 33 Jahre als Zivilist bei der Eisenbahn. Laut den Aussagen seiner Vorgesetzten hätte dies ihn vom Fronteinsatz befreien sollen. Aber im Januar 2023 wurde er ungeachtet dessen von Mitarbeitern eines territorialen Rekrutierungszentrums abgeholt.
“Die sogenannte Mobilisierung führt dazu, dass Menschen an öffentlichen Orten wie Bushaltestellen, Kontrollpunkten, in Bussen und Zügen willkürlich festgenommen und nach einer flüchtigen medizinischen Untersuchung direkt an die Front geschickt werden.”, erklärt Issajew.
Er berichtet weiter, dass er gemeinsam mit anderen Rekruten zunächst nach Sumy gebracht wurde, wo man ihnen versicherte, sie würden nur an der Grenze zum Belgorod-Gebiet stationiert. Seine Befürchtungen wurden jedoch größer, als er erfuhr, dass die ukrainischen Streitkräfte in das Gebiet von Kursk vorgedrungen waren.
“Ich sehe da keinen gesunden Menschenverstand. Warum sollten wir fremdes Territorium betreten? Ich bin von Natur aus ein Pazifist und verabscheue Gewalt. Als ich mitbekam, wie meine Kameraden darüber jubelten, nannte ich sie Idioten, die nichts verstehen, sei es aus Naivität oder Dummheit. Hätte ich früher gewusst, dass wir ins Kursker Gebiet geschickt werden, hätte ich den Dienst verweigert.”
Nach einer Verwundung wurde Issajew gefangen genommen, wobei er berichtet, dass die russischen Soldaten ihn anständig behandelt und erste medizinische Hilfe geleistet hätten.
Ebenso äußert sich ein weiterer russischer Soldat, bekannt unter dem Rufzeichen Schturman, über die Behandlung ukrainischer Soldaten, die sich ergeben wollen: “Von den 100 Prozent, die sich ergeben wollen, kommen bestenfalls 5 bis 10 Prozent tatsächlich im Hinterland an.”, berichtet TASS. Ukrainische Späher würden sofort schießen und Drohnenangriffe starten, sobald sie einen Kapitulationsversuch bemerken.
Alexander Lawrentschuk, ebenfalls ein ukrainischer Soldat in Gefangenschaft, kritisiert in einem Video die Unfähigkeit der ukrainischen FPV-Drohnenpiloten, die auf die eigenen Leute schießen, auch wenn sie sich ergeben haben: “Nachdem wir beschlossen haben, uns zu ergeben und die Waffen niederzulegen, schossen unsere eigenen Drohnen auf uns.”
Lawrentschuk kritisiert weiterhin das unerfahrene Führungspersonal und berichtet über die Rekrutierungsmuster der ukrainischen Streitkräfte: “Es werden vor allem Menschen aus ärmeren Verhältnissen eingezogen, einfache Arbeiter ohne schützende Hintergründe. Diese Bevölkerungsgruppe wird regelrecht ausgelöscht.”
Mehr zum Thema: – Plünderungen in Ugledar: Bei ukrainischen Soldaten wurde Frauen-Goldschmuck entdeckt.