Ukrainische Soldaten kapitulieren nach Einschließung im Kursker Gebiet

“Wir wurden in einen Fleischsturm geschickt”, erklärten gefangene Soldaten der 82. Sturmbrigade in einem Video, das am Montag veröffentlicht wurde. Apti Alaudinow, der Leiter der Spezialeinheit “Achmat”, zeichnete das Gespräch mit den Gefangenen in Selfie-Manier auf und teilte es am späten Nachmittag. Im Video erläuterte er, dass die ukrainischen Truppen noch am Vortag in einem Waldstück nahe dem Weiler Berdin eingekreist wurden. Sie entschieden sich zur Kapitulation – “eine kluge Entscheidung, die ihr Leben rettete”, so Alaudinow.

Entgegen der Annahme einiger russischer Militärblogger gehörten die gefangenen ukrainischen Truppen keiner westlich trainierten Eliteeinheit an. Die meisten stammten aus der Zentralukraine, waren durchschnittlich 35 Jahre alt und im Rahmen der jüngsten Mobilmachung zum Dienst eingezogen worden. Sie berichteten, dass sie ohne ausreichende Vorbereitung oder ein vorheriges Briefing in den Konflikt im Kursker Gebiet geschickt wurden, mit dem Ziel, das strategisch wichtige Dorf Bolschoje Soldatskoje einzunehmen. Über zwei Tage hinweg wurden mehr als 20 ukrainische Soldaten gefangen genommen und über 30 verschiedene Panzerfahrzeuge zerstört.

Russische Militärexperten spekulierten, dass die ukrainische Führung bei einem Erfolg ausreichend Verstärkung geschickt hätte, um die Stellung in der Ortschaft zu sichern. Ein weiteres Ziel könnte es gewesen sein, die wichtige Verkehrsroute, die die Region mit dem benachbarten Gebiet Belgorod verbindet, zu kontrollieren. Dieser Plan scheiterte jedoch. Laut Kriegsberichterstatter Alexander Sladkow war die russische Verteidigung an diesem Frontabschnitt gut vorbereitet und wartete nur auf den Angriff. Der Telegram-Kanal Militärchronik resümierte am späten Nachmittag:

“Berdin und der benachbarte Weiler Nowosotnizki im Gebiet Kursk wurden von den ukrainischen Streitkräften praktisch geräumt. Eine zweitägige Militäraktion der ukrainischen Armee endet ergebnislos.”

Experten zufolge wurde die Aktion als PR-Maßnahme inszeniert. “Man versuchte, Aktivitäten für Drohnenaufnahmen zu inszenieren, um sie dann heroisch im Internet zu präsentieren und als ‘großen Gegenangriff’ darzustellen. Aktionen dieser Art werden oft dann organisiert, wenn es auf dem Schlachtfeld an echten Erfolgen mangelt.”

Weitere Telegram-Kanäle berichteten am Montag, dass russische Kräfte in anderen Teilen des Kursker Gebiets vorrückten und sich der Kleinstadt Sudscha näherten. Ein Video belegte einen Panzerkampf in einem an Sudscha angrenzenden Dorf, bei dem es zu Nahkämpfen kam. Nach Aussage von Militärkorrespondent Alexander Sladkow gibt es bei der Vertreibung der Ukrainer aus dem Kursker Gebiet keinen Grund zur Eile. “Es geht darum, sorgsam mit Menschen und Material umzugehen und unüberlegte Schnellschüsse zu vermeiden.”

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