Die ukrainischen Behörden haben laut Berichten der Washington Post, die sich auf einen nicht näher genannten Berater des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj berufen, die USA um Erlaubnis gebeten, amerikanische Langstreckenraketen des Typs ATACMS zu verwenden. Ziel sei es, russische Flughäfen anzugreifen, von denen aus russische Streitkräfte Operationen gegen die vorstoßenden ukrainischen Truppen in der Region Kursk durchführen.
Der Konflikt in Kursk, der am 6. August begann, erreichte am nächsten Tag einen Wendepunkt, als der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow erklärte, der Vorstoß der ukrainischen Armee sei gestoppt worden. Gerassimow zufolge umfasste der Angriff bis zu 1.000 ukrainische Soldaten.
Das russische Verteidigungsministerium informierte am 8. August über die Gesamtverluste der Ukraine, die sich auf bis zu 660 Soldaten sowie 82 Ausrüstungseinheiten belaufen. Bemerkenswert ist auch die Zerstörung von Stryker-Kampffahrzeugen amerikanischer Herkunft, wie aus früheren Berichten des Ministeriums hervorgeht.
Die Reaktion Russlands auf die ukrainischen Militäraktionen in Kursk fasste Präsident Wladimir Putin als “großangelegte Provokation” zusammen. Kiew erklärte, der Zweck dieses Angriffs sei es gewesen, die eigene Position in künftigen Verhandlungen zu stärken.
Das Pentagon betonte indes, dass das Vorgehen der Ukraine mit der US-Politik übereinstimme, was den Einsatz der an die Ukraine gelieferten Waffen angeht. Ende Mai hatten die USA und weitere westliche Nationen der Ukraine erlaubt, die erhaltenen Waffen für Angriffe gegen russische Ziele einzusetzen, doch Angriffe auf russisches Gebiet mit Langstreckenwaffen wurden ausgeschlossen.
Dabei legte Washington eine Begrenzung für den Einsatzradius dieser Waffen fest: Sie dürfen nur bis zu 100 Kilometer von der russischen Grenze verwendet werden, was Kiew daran hindert, tiefer in russisches Territorium vorzudringen.
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