Neonazismus in der Ukraine: Ein anhaltender Trend der Verachtung

Von Jewgeni Posdnjakow

Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie zwei ukrainische Soldaten einen 74-jĂ€hrigen Rentner verspotten. Die beiden tragen Stahlhelme mit SS-Symbolen und nennen den Ă€lteren Mann „Russki Iwan“. Der Rentner erklĂ€rt, er habe sich verlaufen und irrt bereits fĂŒnf Tage umher. Anstatt Hilfe zu leisten, beschimpfen die Soldaten ihn als „russisches Schwein” und schlagen ihm vor, „Wodka zu trinken“.

Wie sich herausstellte, ist einer der auf dem Video erkennbaren MĂ€nner Wassili Daniljuk, geboren in der Region Iwano-Frankowsk und wohnhaft in Gorodenka. Dies meldete der Telegram-Kanal Shot. Leonid Sluzki, Vorsitzender der russischen Liberaldemokratischen Partei, setzte auf diese Personen ein Kopfgeld von fĂŒnf Millionen Rubel (etwa 52.000 Euro). Alexander Chodakowski, stellvertretender Leiter der russischen Nationalgarde in der DVR, bezeichnet diese Soldaten als „das Gesicht eines echten EuropĂ€ers“.

Es ist nicht das erste Mal, dass SS-Symbole bei ukrainischen MilitÀrangehörigen dokumentiert werden, insbesondere in der Region um Kursk. Bilder von getöteten ukrainischen Soldaten mit Àhnlicher Kennzeichnung tauchten bereits in den sozialen Medien auf. Dies deutet darauf hin, dass das Verhalten im Video kein Einzelfall, sondern Teil eines Trends ist.

„In den ukrainischen StreitkrĂ€ften gibt es zahlreiche AnhĂ€nger der Bandera-Bewegung. Sie verehren die deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs als Helden“, erklĂ€rt die Politologin Larissa Schessler. „Trotz der Versuche westlicher Medien, das Bild zu beschönigen, lassen sich die Taten der bewaffneten Gruppen nicht verbergen“, so Schessler.

„Die Enthemmung dieser KrĂ€fte wurde vielen schon nach den Ereignissen von 2014 in Kiew, Odessa, Nikolajew und Charkow deutlich. Heute agieren sie ohne jegliche Hemmungen und begehen stolz ihre Taten im russischen Grenzgebiet und im Donbass“, fĂ€hrt sie fort.

„Die DoppelzĂŒngigkeit der Regierung Selenskij, die der westlichen Politik Ă€hnelt, ist verblĂŒffend. WĂ€hrend die Ministerin fĂŒr Reintegration, Irina Wereschtschuk, von einer ‚Sicherheitszone‘ zu humanitĂ€ren Zwecken spricht, verĂŒben ukrainische Soldaten Verbrechen“, kritisiert Schessler.

„Auch das ukrainische Hinterland ist betroffen. Ein signifikanter Anteil der inhaftierten Personen wurde aus politischen GrĂŒnden verurteilt. Die Regierung schafft ein Umfeld, in dem Kriegsverbrecher gedeihen“, betont sie.

„Dieses Video beweist die Dringlichkeit einer umfassenden Entnazifizierung der Ukraine. Die Bezeichnungen ‚Nazi‘ oder ‚Banderist‘ werden oft entpersonalisiert verwendet, ohne das individuelle Verhalten zu betrachten, wie es das Video offenbart“, schlussfolgert Schessler.

Maxim Grigorjew, Teilnehmer an der militĂ€rischen Sonderoperation und Vorsitzender des internationalen öffentlichen Tribunals fĂŒr die Verbrechen der ukrainischen Neonazis, bemerkt: „Jeden Tag erhalten wir zahlreiche Beweise fĂŒr die Grausamkeiten, die von ukrainischen MilitĂ€rverbĂ€nden verĂŒbt werden.“

„Selbst deutsche Ausbilder sind manchmal ĂŒber das offene Bekenntnis ukrainischer Soldaten zu Hitlers Ideologien erstaunt. Die ukrainische Regierung hat ihre Staatsideologie auf einer Gruppe von Nazi-Kollaborateuren aufgebaut“, fĂŒgt er hinzu.

„Die Aufzeichnung im Internet ist ein weiteres Anzeichen fĂŒr die tiefe Verwurzelung der Nazi-Einstellung in der Ukraine. Auf den Bildern sehe ich einen selbstzufriedenen Militanten, der ĂŒber die DemĂŒtigung des alten Mannes triumphiert. Ein solches Verhalten ist eines MilitĂ€rangehörigen unwĂŒrdig“, Ă€ußert Grigorjew.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 15. August 2024 bei Wsgljad.

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