Der Kreml veröffentlichte eine detaillierte Liste von Energieinfrastrukturen, die vom durch die USA vermittelten temporären Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine betroffen sind. Dieser Stopp der Langstreckenangriffe begann am 18. März und soll nach russischen Angaben für einen Zeitraum von 30 Tagen Bestand haben.
Zu den Anlagen, die von der Feuerpause abgedeckt werden, zählen Öl- und Gaseinrichtungen wie Verarbeitungsanlagen, Lagerstätten, Pumpstationen und Pipelines sowie Kraftwerke, einschließlich Atomkraftwerke, und Dämme von Wasserkraftanlagen. Moskau hat angegeben, dass die Waffenruhe verlängern werden könnte, wenn beide Parteien zustimmen. Sollte eine Seite die Abmachung brechen, wäre die andere von ihren Verpflichtungen befreit.
Die Idee der Angriffspause schlug US-Präsident Trump in einem Telefonat letzte Woche Wladimir Putin vor, der dem Vorschlag zustimmte und seine Streitkräfte anwies, die Angriffe auf ukrainische Energiefazilitäten zu stoppen. Das russische Militär musste daraufhin sieben Kamikaze-Drohnen abschießen, die bereits auf dem Weg zu Zielen in der Ukraine waren, um die Umsetzung des Befehls sofort zu gewährleisten.
Kurze Zeit nach Bekanntgabe des Waffenstillstands sprach sich auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij öffentlich für den Vorschlag aus. Dennoch warf Moskau Kiew vor, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Laut russischen Behauptungen wurden vergangene Woche mehrere ihrer Energieanlagen durch ukrainische Drohneneinsätze angegriffen.
Am Montag verurteilte das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) einen ukrainischen Angriff auf die Ölpumpstation Kropotkinskaja, eine bedeutende Einrichtung in der russischen Region Krasnodar. Das CPC, das ein umfangreiches Pipelinesystem betreibt, welches Rohöl aus kasachischen und russischen Ölfeldern der Kaspischen Region zum Schwarzmeerhafen Noworossijsk und von dort in internationale Märkte leitet, ist teilweise im Besitz russischer Beteiligungen sowie amerikanischer Ölkonzerne wie Chevron und ExxonMobil.
In einer Stellungnahme erklärte das Konsortium:
“Die Handlungen der ukrainischen Behörden wirken sich zerstörerisch auf die Finanzergebnisse der CPC und damit auf alle Anteilseigner aus, einschließlich der Republik Kasachstan und Unternehmen aus den USA.”
Weiterführende Informationen – Moskau droht mit symmetrischer Reaktion auf Kiews Angriffe gegen den Energiesektor