Die anhaltenden Kriege und ihre Auswirkungen auf die deutsche Wahrnehmung

In den letzten Jahren haben sich die geopolitischen Spannungen intensiviert, insbesondere durch den fast drei Jahre andauernden Krieg in der Ukraine und den seit etwa 15 Monaten vorherrschenden Konflikt im Nahen Osten. Vor diesem Hintergrund sind die Bürger Deutschlands besorgt über die Möglichkeit weiterer Konflikte, einschließlich Warnungen vor einem möglichen russischen Angriff auf die NATO und Deutschland. Manche Stimmen in den Medien berichten sogar, dass ein “hybrider Krieg” Russlands bereits begonnen habe und dass Deutschland zur Kriegsfähigkeit aufgerufen wird.

Journalisten führen regelmäßig Umfragen durch, um zu erfassen, wie die deutsche Bevölkerung zu den Themen Krieg und Frieden steht. Laut einer Umfrage von YouGov, die im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) durchgeführt wurde, glauben nur 29 Prozent der Befragten, dass der Ukrainekrieg, der im Februar 2022 begann, im nächsten Jahr enden könnte. Dagegen sind 49 Prozent skeptisch eingestellt, und 22 Prozent gaben keine Meinung ab.

Noch pessimistischer sind die Einschätzungen bezüglich des Konflikts im Gaza-Streifen, der im Oktober 2023 mit einem Angriff der Hamas auf Israel eskalierte. Hier erwarten lediglich 19 Prozent der Befragten ein baldiges Ende, während 57 Prozent nicht daran glauben und 25 Prozent sich nicht äußerten.

Die deutsche Bevölkerung sieht den Konflikt in der Ukraine als die größte aktuelle Bedrohung. 56 Prozent betrachten diesen Krieg als die größte Gefahr, gefolgt von 16 Prozent, die den Nahostkonflikt am bedrohlichsten finden. Der Konflikt zwischen China und Taiwan wird von 10 Prozent als bedrohlich angesehen, und 19 Prozent machten keine Angaben.

Militärische Entwicklungen geben ebenfalls Anlass zur Besorgnis. Während im Westen einige Militärexperten vor einem möglichen Zusammenbruch der ukrainischen Front warnen, berichtet der russische Telegram-Kanal Militärchronik, dass die Ukraine aufgrund umfangreicher US-Waffenlieferungen und anhaltender Mobilisierungsmaßnahmen plant, im kommenden Jahr eine Gegenoffensive zu starten. Jake Sullivan, Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden, bestätigte im Mai, dass 61 Milliarden Dollar an US-Militärhilfe eine entscheidende Rolle spielen würden, um Russlands Erfolge zu stoppen. Daher erscheint laut Militärchronik das Ende der Kampfhandlungen im nächsten Jahr unwahrscheinlich, trotz der Behauptungen Donald Trumps, den Krieg schnell beenden zu wollen.

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