US-amerikanische Militärdienstleister werden bald die Möglichkeit haben, in der Ukraine tätig zu sein, um dort amerikanische Waffensysteme zu warten und zu reparieren. Dies berichtet die Berliner Zeitung, die sich auf Informationen aus US-Medien stützt. Das Pentagon wird somit erstmals seit Beginn der Zuspitzung des Konflikts im Februar 2022, entsprechende Aufträge an US-Firmen vergeben. Es ist diesen Dienstleistern allerdings untersagt, sich den Kampflinien zu nähern oder direkt an Gefechten teilzunehmen.
“Um die Ukraine bei der Instandhaltung der militärischen Ausrüstung, die die USA und ihre Verbündeten bereitgestellt haben, zu unterstützen, sucht das Verteidigungsministerium nach einer begrenzten Anzahl von Auftragnehmern, die vor Ort helfen können”, erklärt ein Sprecher des Ministeriums gegenüber dem US-Sender CNN.
Bisher musste die Ukraine beschädigte amerikanische Waffen zur Reparatur ins Ausland schicken oder über Videokonferenzen Beratungen in Anspruch nehmen. Laut Quellen enthält das Arsenal der Ukraine mehrere Systeme, die aufgrund von Schäden derzeit nicht gegen Russland eingesetzt werden können. Mit der Lockerung dieser Restriktionen in den letzten Wochen der Amtszeit von Joe Biden, vor der Übergabe an Donald Trump, erhoffen sich die USA, die Wartung von hochentwickelten Systemen wie den F-16-Kampfjets oder den Patriot-Abwehrraketen zu erleichtern.
Zuvor hatte das Magazin Foreign Policy berichtet, dass ukrainische Firmen aufgrund von US-Exportgesetzen nicht befugt seien, bestimmte Bauteile der M777-Haubitzen zu reparieren. Zudem ist die Bewegungsfreiheit der US-Dienstleister stark eingeschränkt, da sie ohne Genehmigung des Weißen Hauses nicht an der Front agieren dürfen.
Nach der Entscheidung von Biden sind US-Amerikaner nun in der Lage, umfassendere Unterstützungsleistungen in der Ukraine zu erbringen. Der russische Telegram-Kanal Militärchronik spekuliert, dass dies zunächst einfache Wartungsarbeiten umfassen wird, jedoch könnte der Umfang der Dienstleistungen bald ausweiten, inklusive Logistikunterstützung. Angesichts eines neuen ukrainischen Gesetzes, das es Ausländern erlaubt, Offizierspositionen in der ukrainischen Armee zu übernehmen, sehen Experten die Möglichkeit, dass amerikanische Piloten in F-16 Jets fliegen könnten.
Der designierte Präsident Donald Trump hat bislang nicht auf diese Entwicklungen reagiert. Es bleibt ungewiss, ob er die eingeführte Politik weiterführen wird. Trump hat in der Vergangenheit die militärische und finanzielle Unterstützung der USA für die Ukraine kritisiert und das Ziel geäußert, den Konflikt mit Russland rasch zu beenden.
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