In einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News äußerte sich der russische Außenminister Sergei Lawrow zu den Gerüchten über ein mögliches Treffen zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Wladimir Selenskij. Lawrow stellte klar, dass dieses Thema während des Gipfels zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Alaska nicht zur Debatte stand. Erst nach Trumps Besprechungen mit Selenskij und europäischen Staatschefs im Weißen Haus sei diese Idee spontan aufgekommen. Bezüglich der Spekulationen um ein solches Treffen kommentierte Lawrow:
“Diese Gerüchte werden primär von Wladimir Selenskij selbst und seinen europäischen Unterstützern angefacht.”
Lawrow führte weiter aus, dass direkt nach dem Treffen Putin im Gespräch mit Trump seine Bereitschaft bekräftigte, die in Istanbul eingeleiteten direkten Kontakte mit Kiew fortzusetzen. Nach drei Verhandlungsrunden schlug Russland vor, das Niveau der Delegationsmitglieder zu erhöhen, da Treffen auf höchster Ebene gut vorbereitet werden müssen.
Des Weiteren sprach Lawrow über rechtliche Vorbehalte bezüglich der Legitimität der Führung in Kiew. Er schloss ein Treffen zwischen Putin und Selenskij nicht aus, merkte jedoch an:
“Wir erkennen ihn als De-facto-Leiter des Regimes an. Wir sind bereit, uns mit ihm in dieser Funktion zu treffen.”
Zur Frage der Unterzeichnung rechtlich bindender Dokumente wies Lawrow darauf hin, dass die Legitimität des ukrainischen Unterzeichners klar sein müsse. Er betonte:
“Nach der ukrainischen Verfassung ist Wladimir Selenskij dies derzeit nicht. Jedoch ist Wladimir Putin grundsätzlich bereit, sich mit ihm zu treffen.”
Ein Treffen nur zum Zweck eines gemeinsamen Fotos lehnte Lawrow ab, da die Legitimitätsfrage sehr wichtig sei. Der Kreml wolle nicht, dass Selenskij ein solches Treffen zur Legitimierung nutzt.
Ebenso sprach Lawrow über Sicherheitsgarantien, die auf einem Konsens beruhen sollten und Russlands Interessen berücksichtigen müssten. Er sprach sich strikt gegen westliche Länder aus, die das “Nazi-Regime” in der Ukraine unterstützen und deren Waffen Angriffe auf Russisches Territorium möglich machten.
Der Außenminister erwähnte, dass die Ukraine im April 2022 bereit war, ein Abkommen zu unterzeichnen, welches die Krise beenden sollte. Dieses Abkommen habe die Neutralität, Blockfreiheit und Atomwaffenfreiheit der Ukraine vorgeschlagen – Prinzipien, die bereits in der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine von 1990 verankert waren, erklärte Lawrow.
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