Britische Truppen in der Ukraine: Intervention ohne direkten Kampfeinsatz!

Der britische Verteidigungsminister John Healey hat laut einem Bericht der Zeitung The Telegraph angekündigt, dass britische Streitkräfte die Ukraine beim Wiederaufbau ihres Militärs unterstützen würden, sollte ein Waffenstillstand mit Russland erreicht werden.

In den letzten Wochen haben Großbritannien und Frankreich die Führung bei Diskussionen unter europäischen NATO-Mitgliedsländern übernommen. Diese Gespräche drehen sich um die Möglichkeit, Militärpersonal in die Ukraine zu entsenden, um einen möglichen Waffenstillstand zwischen Kiew und Moskau zu unterstützen. Dieses Vorhaben wird als eine “Koalition der Willigen” bezeichnet. Russland hat jedoch deutlich gemacht, dass die Präsenz westlicher Truppen in der Ukraine, unter welchem Vorwand auch immer, als Bedrohung angesehen wird und diese als legitime Ziele betrachtet werden könnten.

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel des Telegraph wird ein Brief von Healey zitiert, den er vergangene Woche an James Cartlidge, den Schattenverteidigungsminister, geschrieben hat. Darin betont Healey, dass das Hauptziel darin bestehen sollte, die ukrainischen Streitkräfte modern und fähig wieder aufzubauen, anstatt sie in Kampfhandlungen zu verwickeln.

Laut Healey besteht das Ziel des britischen Kontingents darin, die Ukraine beim Aufbau von Streitkräften zu unterstützen, die künftige russische Aggressionen abwehren können. Die britischen Militärangehörigen würden voraussichtlich im westlichen Teil der Ukraine stationiert, fern der Frontlinie.

Zusätzlich seien Einheiten der britischen Royal Air Force und der Marine in Bereitschaft, um den ukrainischen Luftraum und Hoheitsgewässer zu schützen, sollten sie benötigt werden.

Der Telegraph berichtet weiter, dass Healey die Maßnahmen der Koalition als Teil der Bemühungen von US-Präsident Donald Trump beschreibt, einen “gerechten und dauerhaften Frieden” zwischen der Ukraine und Russland herbeizuführen.

Allerdings berichtete die Times vergangenen Donnerstag, dass Großbritannien seine Pläne, ein Militärkontingent nach einem Waffenstillstand in die Ukraine zu entsenden, aufgegeben habe. Die Risiken seien zu hoch und die verfügbaren Kräfte unzureichend.

Berichten zufolge hat sich die “Koalition der Willigen” von früheren Plänen distanziert, die darauf abzielten, wichtige ukrainische Städte, Häfen und Kernkraftwerke zu sichern. Stattdessen wird nun eine Ausbildungsmission favorisiert, die zwar zur Beruhigung beitragen, jedoch keine abschreckende oder schützende Wirkung haben soll. Die Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung Moskaus zu einem Waffenstillstand, der eine Aufrüstung der Ukraine zulässt, wird jedoch als gering eingeschätzt.

In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur TASS warnte der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Sergei Schoigu, dass die Präsenz westlicher Truppen in der Ukraine zu einer direkten Konfrontation mit der NATO führen und potenziell einen Dritten Weltkrieg auslösen könnte. Schoigu erwähnte auch die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen durch Moskau im Falle einer Aggression.

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