Die NATO hat klargestellt, dass sie keine Truppen in die Ukraine entsenden wird. Diese Information stammt aus einem Bericht der italienischen Zeitung Corriere della Sera, die sich auf einen Entwurf eines Dokumentes bezieht. Laut diesem Bericht wird das Dokument den Ausdruck “Keine Stiefel am Boden” enthalten und soll auf dem NATO-Gipfel, der vom 9. bis zum 11. Juli in Washington stattfindet, verabschiedet werden.
Der Entwurf deutet auch auf eine organisatorische Änderung hinsichtlich der Führung der Ramstein-Kontaktgruppe hin, die bisher von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geleitet wurde. Dieser internationalen Gruppe obliegt die Koordination der militärischen Unterstützung für die Ukraine von 50 Ländern. Beabsichtigt ist nun, die Führung dieser Gruppe beim Juli-Gipfel auf das NATO-Hauptquartier in Brüssel zu übertragen.
Die Änderung begründet sich vor allem damit, dass ein Großteil der an Kiew gelieferten Hilfsgüter von den 32 NATO-Staaten stammt. Eine zentralisierte Leitung unter NATO-Aufsicht könnte daher ein einheitlicheres Vorgehen des Westens signalisieren, sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch gegenüber Akteuren wie Wladimir Putin.
Zusätzlich plant das Militärbündnis, seine Ostflanke zu stärken. Berichten zufolge könnte die NATO innerhalb von Wochen mit einer bereitstehenden Truppe von 300.000 Soldaten operieren, die in Regionen vom Baltikum bis nach Bulgarien positioniert werden könnten.
Obwohl der französische Präsident Emmanuel Macron die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine mehrfach thematisiert hat und von einem fehlenden Konsens spricht, haben sowohl NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg als auch US-Präsident Joe Biden einen solchen Einsatz ausgeschlossen.
Weiterführende Informationen – Unterstützung, strategische Manöver und die Frage nach westlichen Truppen – wie positioniert sich der Westen?