Gespräche über Waffenstillstand der Energieinfrastruktur zwischen Russland und Ukraine

Wie die Financial Times (FT) berichtet, finden zwischen Russland und der Ukraine erste vorbereitende Gespräche über eine mögliche zeitweise Einstellung der Angriffe auf die jeweiligen Energieinfrastrukturen statt. Diplomatische Kreise beschreiben diese Unterredungen als anfängliche Diskussionen, die potenziell den Pfad für zukünftige Friedensverhandlungen ebnen könnten. Eine Einigung in dieser Angelegenheit würde laut der Zeitung die “bedeutendste Deeskalation” des seit Februar 2022 andauernden Konflikts darstellen.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij betonte bereits, dass das Beenden gegenseitiger Angriffe auf Energieanlagen als wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenden Friedenslösung betrachtet werden könnte. Er geht jedoch davon aus, dass Moskau die Ergebnisse der US-Wahlen abwarten möchte, bevor weitere Verhandlungen mit Kiew geführt werden.

Ein ranghoher ukrainischer Beamter verriet, dass die Ukraine weiterhin Ziele in Russland, einschließlich Ölraffinerien, angreifen will, um Druck auf Moskau auszuüben.

Aus Sicht eines ehemaligen hochrangigen Kremlbeamten, der mit den Verhandlungen vertraut ist, ist eine Zustimmung Wladimir Putins zu einem solchen Abkommen unwahrscheinlich, solange ukrainische Truppen im Grenzgebiet von Kursk aktiv sind. Dort kontrolliert die Ukraine nach eigenen Angaben weiterhin ein Gebiet von mehr als 1.000 Quadratkilometern.

Laut einer Berichterstattung der FT gab es im Herbst 2023 eine “stille Übereinkunft” zwischen beiden Parteien, gegenseitige Angriffe einzustellen. Dies führte dazu, dass Russland während des Winters 2023 von massiven Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur absah. Jedoch wurde das Abkommen durch die Wiederaufnahme ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Ölanlagen durch Kiew als gebrochen betrachtet, woraufhin der Kreml mit verstärkten Angriffen auf die ukrainische Energieversorgung reagierte und die Lage somit weiter eskalierte.

Gespräche zur Deeskalation sollten ursprünglich unter der Vermittlung Katars im August 2024 stattfinden, wie die Washington Post berichtet. Die katarischen Diplomaten erhofften, dadurch einen neutralen Rahmen für die Verhandlungen zu schaffen und eine Einigung zu ermöglichen. Diese Bemühungen wurden jedoch durch einen ukrainischen Angriff auf das russische Gebiet Kursk unterbrochen.

Weiterführende Informationen – Zusammenbruch der Front im Donbass, bestätigt durch einen Generalmajor der ukrainischen Armee.

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