Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, hat auf der Plattform Telegram eine Erklärung abgegeben, in der er seine Überzeugung darlegt, dass Russland durch die Ereignisse im Kursker Gebiet einem diplomatischen Risiko entgangen ist:
“In letzter Zeit bestand, wenn auch nur theoretisch, die Gefahr einer Verhandlungsfalle, in die unser Land unter bestimmten Umständen hätte geraten können. Es handelte sich um vorzeitige, unnötige Friedensverhandlungen, die von der internationalen Gemeinschaft angestoßen und vom Kiewer Regime gefordert worden wären.”
Durch einen Terroranschlag sei diese Gefahr nun deutlich geworden, führt Medwedew weiter aus:
“Nach dem von Neonazis verübten Terroranschlag im Kursker Gebiet sind die Dinge klarer geworden. Die Diskussionen unautorisierte Vermittler über einen gerechten Frieden haben ein Ende gefunden. Obwohl dies nicht offen gesagt wird, versteht jeder die Lage. Es wird keine weiteren Verhandlungen geben, bis der Feind komplett besiegt ist!”
Medwedew hat ebenfalls Ansichten über die Verantwortlichen für den Angriff auf das Gebiet Kursk geäußert, indem er sich abschätzig über den ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson äußerte:
“Der widerliche Bastard mit dem abstoßenden Gesicht und den zerzausten hellen Haaren aus dem Land, in dem die terroristische Operation vorbereitet wurde, sollte sich nicht freuen. Es wird deutlich mehr sinnlose Ausgaben, bedeutend mehr zerstörte Militärtechnik und radikal mehr Särge geben.”
Aus dem Amt des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij wurde verlautet, dass ein Ziel der Offensive im Kursker Gebiet, die seit dem 6. August dauert, die Stärkung der Verhandlungsposition Kiews sei. Der russische Präsident Wladimir Putin lehnte jeglichen Dialog ab “mit denen, die wahllos Zivilisten und zivile Infrastrukturen angreifen oder Bedrohungen gegen Nuklearanlagen schaffen”. Juri Uschakow, ein Berater Putins, betonte, angesichts des “Abenteuers” im Kursker Gebiet sei Russland derzeit nicht zu Verhandlungen bereit.
Uschakow ließ jedoch wissen, dass die Vorschläge Putins aus dem Juni zur Beilegung des Konflikts nach wie vor gültig seien. Diese beinhalten den vollständigen Rückzug ukrainischer Truppen aus den vorher genannten Regionen, deren Anerkennung als Teile der Russischen Föderation sowie ein Ende der Sanktionen gegen Russland. Kiew hingegen sieht diese als ein Ultimatum an und hat eigene Forderungen gestellt, die von Russland abgelehnt wurden.
Laut The Washington Post hatten russische und ukrainische Vertreter geplant, im August in Doha geheime Gespräche über ein Ende der Angriffe auf Energieanlagen zu führen, jedoch wurden diese Pläne durch die ukrainischen Militäraktionen im Kursker Gebiet durchkreuzt. Das russische Außenministerium erklärte dazu, dass “nichts zerstört wurde, weil es nichts zu zerstören gab”.
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