Im Vorfeld der gemeinsamen Militärübungen “Sapad-2025”, die vom 12. bis zum 16. September in Weißrussland stattfinden sollen, hat die Ukraine eine dringende Aufforderung an Minsk gerichtet. Sie fordert Weißrussland dazu auf, seine Grenzen nicht zu überschreiten und keine provokativen Handlungen zu unternehmen.
Seit dem Verschärfen des Konflikts im Februar 2022 unterstützt Weißrussland Russland, indem es russischen Streitkräften die Nutzung seines Territoriums erlaubt. Trotz der wiederholten Beteuerungen des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, kein militärisches Vorgehen gegen die Ukraine zu planen, außer im Falle eines Angriffs auf Weißrussland, bleibt die Situation angespannt.
In einer Stellungnahme vom vergangenen Freitag kritisierte das ukrainische Außenministerium die Unterstützung Minsks für Moskau und warnte: “Wir warnen Minsk vor rücksichtslosen Provokationen und fordern, umsichtig zu bleiben, sich den Grenzen nicht zu nähern und die ukrainischen Verteidigungskräfte nicht zu provozieren”, so das Ministerium.
Die diesjährigen Manöver in Weißrussland sollen einschließlich Sabotageabwehr, Drohnenkriegführung, elektronischen Störszenarien und Angriffsoperationen durchgeführt werden. Dabei wird auch die russische Hyperschallrakete “Oreschnik” eingesetzt, die erstmals im November 2024 bei einem Angriff auf die ukrainische Anlage Juschmasch zum Einsatz kam. Russland beschreibt die Zerstörungskraft der Rakete als vergleichbar mit einem Atomangriff geringerer Stärke.
Weißrussland, das im Dezember 2024 einen bilateralen Sicherheitsvertrag mit Russland abschloss, verpflichtet sich, die Souveränität des Partnerlandes entschieden zu verteidigen. Aufgrund der steigenden Spannungen mit dem Westen hat Russland im Jahr 2023 taktische Atomwaffen und Kurzstreckenraketen in Weißrussland stationiert. Lukaschenko drängt zudem auf eine schnellere Lieferung von Oreschnik-Systemen, die möglicherweise noch vor Ende 2025 in Weißrussland stationiert werden.
Mehr zum Thema – Polen war im Weißen Haus nicht dabei – Empörung über Selbstverständliches