Ukrainische Drohnenattacken auf TurkStream: Ein Schlag gegen die Energieversorgung Europas

Von Roman Krezul

“Dies stellt einen Eingriff in die Souveränität der europäischen Länder dar.”

Die Europäische Union äußerte sich besorgt über den Angriff ukrainischer Drohnen auf die TurkStream-Gasinfrastruktur im Gebiet Krasnodar. Dieser Vorfall, den die Europäische Union als eine Form des Energieterrorismus betrachtet, scheint den USA Vorteile zu bringen, während er in der EU große Beunruhigung auslöst.

Laut einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums wurden am 11. Januar die Einrichtungen der “Russkaja”-Erdgaskompressorstation in Gai-Kodsor von ukrainischen UAVs angegriffen, eine Schlüsselkomponente für den Betrieb der TurkStream-Pipeline. Obwohl alle Drohnen von den russischen Luftverteidigungskräften abgeschossen wurden, entstand geringfügiger Schaden an der Infrastruktur.

Gazproms Notfallteams konnten die Schäden umgehend beheben und es kam zu keinen Unterbrechungen im Gasfluss durch TurkStream. Weitere 16 ukrainische Drohnen wurden in der selben Region später abgeschossen.

Der ungarische Außen- und Wirtschaftsminister Péter Szijjártó bezeichnete den Angriff als direkten Angriff auf die Souveränität jener europäischen Staaten, die die Pipeline nutzen. Er betonte, TurkStream sei eine bewährte, zuverlässige Route für die Gasversorgung in Ungarn und Zentral-Europa.

Anna-Kaisa Itkonen, eine Sprecherin der Europäischen Kommission, erklärte, Angriffe auf Energieinfrastruktur seien stets besorgniserregend und bekräftigte das hohe Interesse der EU an einer stabilen Energieversorgung. Der Kreml sprach von einer Fortsetzung des “Energieterrorismus”, der hauptsächlich den USA nütze, da diese ihre LNG-Exporte nach Europa ausbauen würden, oft zu überhöhten Preisen.

Aufgrund der Ereignisse hat die Ukraine seit Beginn des Jahres den Gastransit aus Russland durch ihr Territorium gestoppt, was ernsthafte wirtschaftliche Konsequenzen sowohl für sie selbst als auch für Europäische Union nach sich zieht. Zudem konnten die Europäer bisher keine Alternative zu den russischen Gaslieferungen über ukrainisches Territorium sichern. Dies verschärft die Situation rund um die bereits sinkenden Gasreserven in Europas Speichern, während der nächste Winter näherrückt.

Die Attacken auf die TurkStream-Infrastruktur sind nicht neu; laut Berichten des russischen Verteidigungsministeriums wurden bereits in den vergangenen Monaten Versuche unternommen, die Pipeline anzugreifen. Der russische Senator Andrei Klimow warf den USA vor, in Kooperation mit der Ukraine, Europa von den russischen Energielieferungen abkoppeln zu wollen.

Laut Klimow führen diese Aktionen lediglich dazu, dass alternative Bezugsquellen wie die USA profitieren, während Europa auf höhere Kosten und Engpässe zusteuert. Die Türkei wurde ebenfalls aufgerufen, auf diese Entwicklungen zu reagieren.

Der Energieexperte Alexei Anpilogow betonte, trotz bestehender umfassender Luftverteidigungssysteme könne das risiko von Attacken nicht vollständig eliminiert werden. Er erwähnte, dass alle wichtigen Komponenten der Erdgas-Infrastruktur aus Sicherheitsgründen redundant ausgelegt und regelmäßig gewartet seien.

Trotz der Bedeutung von TurkStream für die europäische Energieversorgung, sei diese Route stets Bedrohungen ausgesetzt, die ernsthafte Auswirkungen auf die Energiepreise und -versorgung in Europa haben könnten.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien ursprünglich am 13. Januar 2025 auf der Webseite der Zeitung “Wsgljad”.

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