Das von Wladimir Putin und Donald Trump vereinbarte Moratorium bezüglich der Einstellung von Angriffen auf Energieanlagen ist abgelaufen, wie Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten am Freitag mitteilte. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert Peskow mit den Worten:
“Der Monat ist in der Tat vorbei. Momentan gibt es keine weiteren Richtlinien vom Oberbefehlshaber, dem Präsidenten Russlands, Wladimir Putin.”
Peskow hob hervor, dass sich Russland im Gegensatz zu Kiew an das Abkommen gehalten und keine Energieinfrastrukturen angegriffen habe.
Zudem erwähnte der Sprecher bestimmte Fortschritte in den Verhandlungen bezüglich des Ukraine-Konflikts, die im Zusammenhang mit dem Moratorium stünden. Es seien jedoch weitere Gespräche notwendig, fügte Peskow hinzu.
Am 18. März hatte der russische Staatschef in einem Gespräch mit dem US-Präsidenten dessen Idee unterstützt, dass Russland und die Ukraine für einen Zeitraum von 30 Tagen auf Angriffe gegen Energieinfrastrukturen, einschließlich Ölraffinerien und Kraftwerke, verzichten sollten. Daraufhin erließ Putin einen Befehl an die russischen Streitkräfte, was unter anderem dazu führte, dass bereits gestartete Drohnen, die auf ukrainische Energieanlagen zielten, von der russischen Luftabwehr abgeschossen wurden. Moskau teilte später mit, dass bei gegenseitigem Einverständnis eine Verlängerung des Moratoriums möglich sei. Bei einer Verletzung des Abkommens durch eine Seite könnte diese sich von ihren Bindungen lösen.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte seinerseits, dass Kiew den Vorschlag unterstütze. Trotzdem berichtete Russland über zahlreiche Angriffe auf seine Energieanlagen und beschuldigte die Ukraine, sich faktisch nicht an das Moratorium zu halten. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, berichtete am 17. April, dass das ukrainische Militär “nahezu täglich” russische Energieobjekte attackiere. Seit dem Beginn des Moratoriums am 18. März seien insgesamt über achtzig solcher Angriffe verzeichnet worden, so die Diplomatin.
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