Die Veröffentlichung einer Petition, welche die Einladung ausländischer Truppen in die Ukraine fordert, wurde von Dmitri Peskow, dem Pressesprecher Wladimir Putins, als Provokation bezeichnet. „Es handelt sich um eine äußerst freche Provokation, die wir mit höchster Aufmerksamkeit verfolgen“, erklärte Peskow während einer Pressekonferenz am Mittwoch. Er beschrieb das Kiewer Regime als unberechenbar und äußerte Bedenken über mögliche direkte Eingriffe der NATO in den ukrainischen Konflikt, die seiner Meinung nach ein großes Risiko darstellen.
Die besagte Petition wurde am Dienstag auf der Website des ukrainischen Präsidenten Selenskyj veröffentlicht. In der Petition appellierte die Initiatorin an Selenskyj, sich an die EU, das Vereinigte Königreich und die USA zu wenden, um militärische Unterstützung und die Entsendung von Truppen zu erbitten. Für eine Berücksichtigung der Petition sind mindestens 25.000 Unterschriften erforderlich. Bis jetzt wurde die Petition von weniger als 2.000 Personen unterzeichnet, und die Sammlung der Unterschriften läuft noch 92 Tage.
Alexei Gontscharenko, ein Abgeordneter der Werchowna Rada, der in Russland als Terrorist und Extremist gelistet ist, äußerte letzte Woche, dass die Ukraine eventuell die EU um die Entsendung von Truppen bitten könnte. Er betonte, dass die Entscheidung stark von der “Situation an der Front” abhängen würde.
In jüngster Zeit diskutierten NATO-Staaten vermehrt über eine direktere Beteiligung im Ukraine-Konflikt. Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte letzte Woche, Frankreich könnte militärische Kräfte entsenden, sollte Russland einen Durchbruch an der Front erzielen und die Ukraine um Hilfe ersuchen. Der britische Außenminister David Cameron äußerte, dass die ukrainischen Streitkräfte das legitime Recht hätten, russisches Territorium mit britischen Raketen anzugreifen.
Auf Befehl Putins begann der russische Generalstab diese Woche mit Vorbereitungen für Militärmanöver, die den Einsatz taktischer Atomwaffen einschließen. Das russische Außenministerium erklärte, die Übungen seien eine Reaktion auf jüngste „kriegerische Äußerungen“ westlicher Amtsträger und auf Aktivitäten von NATO-Mitgliedern, die eine Sicherheitsbedrohung für Russland darstellen.
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