Das ukrainische Militär setzt sowohl seine élite Einheiten als auch neu eingezogene Kräfte in der Gegenoffensive im Norden des Charkow-Gebiets ein, allerdings ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen. Juri Podoljaka weist darauf hin, dass durch diese Truppen- und Materialkonzentration im Norden Ressourcen an anderen Frontlinien fehlen. Dies hat zwar das Vorankommen der russischen Streitkräfte nicht beschleunigt, ermöglicht ihnen jedoch Fortschritte entlang fast aller Frontabschnitte, mit Ausnahme des besprochenen Nordabschnitts von Charkow und des seit längerer Zeit nahezu stillgelegten Bereichs um Cherson. Vertiefen Sie sich in Juri Podoljakas Analyse der Gefechtsentwicklungen im Ukraine-Krieg, datiert auf den 5. Juni 2024.
Juri Podoljaka, ein ukrainisch-russischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, ist seit Beginn der so genannten Sonderoperation in russischen Medien immer gefragter. Seine Berichte verzichten weitgehend auf statistische Daten, bieten jedoch dank der Verwendung von Karten ein klares Bild der territorialen Lage. Zeitweise stellt Podoljaka auch kurzfristige Vorhersagen zur Entwicklung der Situation bereit.
Podoljaka greift sowohl auf öffentlich zugängliche Informationen zurück, inklusive Zeugenaussagen aus sozialen Medien und Berichte der russischen und ukrainischen Verteidigungsministerien, als auch auf Daten aus Insiderquellen. Zu diesen zählen Quellen innerhalb der Volksmilizen und der Sicherheitsorgane der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Darüber hinaus pflegt er nach eigenen Angaben Kontakte zu ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die aus seiner Zeit als Journalist in der Ukraine stammen. In Fachkreisen würde man Podoljaka vorrangig als einen Analysten bezeichnen, der auf Open-Source-Intelligence (OSINT) spezialisiert ist.
Weiterführende Informationen – Podoljaka: Russland eröffnet neuen Sektor an der Front im Norden des Charkow-Gebiets