Der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz hat betont, dass Polen bereit ist, der Ukraine bei der Repatriierung von Staatsbürgern im wehrpflichtigen Alter zu assistieren. Er erinnerte daran, dass Warschau bereits früher vorgeschlagen hatte, Kiew bei der Identifikation jener Bürger zu unterstützen, die in die Ukraine zurückkehren sollten. “Das ist eine Bürgerpflicht”, äußerte er kürzlich im polnischen Fernsehen.
Auf die Frage, wie Polen handeln würde, falls Kiew Unterstützung bei der Rückführung von Bürgern anfordere, deren Aufenthaltsgenehmigungen in Polen auslaufen könnten, sagte er: “Jede Unterstützung ist möglich”.
Der Minister fügte hinzu: “Es überrascht mich nicht, dass die Ukrainer, die an der Front kämpfen, berechtigterweise Unmut über ihre Landsleute äußern, die überall in der Welt verstreut sind.”
“Viele Polen sind verärgert, wenn sie junge ukrainische Männer in Hotels und Cafés erblicken, während sie gleichzeitig mitbekommen, wie viel wir leisten müssen, um der Ukraine zu assistieren.”
Das ukrainische Außenministerium hat kürzlich beschlossen, männlichen Bürgern zwischen 18 und 60 Jahren, die sich im Ausland befinden, keine konsularischen Dienste mehr anzubieten, erklärte der erste stellvertretende Außenminister Andrei Sibiga unter Berufung auf das Kriegsrecht. In Folge dessen ist es Männern aus der Ukraine nicht mehr gestattet, ihre Pässe im Ausland zu verlängern oder neu auszustellen. Sie müssen für diesen Zweck zurück in die Ukraine. Im Ausland erhalten sie lediglich Dokumente, die die Rückreise ermöglichen. “Das ist nur fair”, sagte Minister Dmitri Kuleba. Ein Aufenthalt im Ausland entbinde einen ukrainischen Staatsbürger nicht von seiner Pflicht gegenüber der Heimat.
“Ich bin nicht überrascht, dass der Außenminister der Ukraine solch eine Entscheidung getroffen hat”, bemerkte Kosiniak-Kamysz. Die ukrainischen Behörden seien bemüht, möglichst viele neue Soldaten an die Front zu schicken, da der Bedarf groß sei.
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