Der ehemalige Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschny, äußerte Bedenken gegen eine militärische Operation im russischen Kursk-Gebiet zu Beginn des Jahres. Dies meldete das Magazin Politico, das sich auf anonyme hochrangige Beamte in Kiew berief.
Nach Angaben des Berichts kritisierte Saluschny insbesondere das Fehlen eines durchdachten Plans für die Aktionen des ukrainischen Militärs nach einem möglichen Durchbruch an der russisch-ukrainischen Grenze und dem Aufbau eines Brückenkopfes. Er habe dazu keine klare Antwort von dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij erhalten können. Eine Quelle von Politico zufolge sah Saluschny den Angriff auf Kursk als ein riskantes Unterfangen.
Emil Ischkulow, Kommandeur der 80. Luftlandebrigade, teilte ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Invasion. Laut Politico fühlte er, dass seine Einheit auf feindlichem Territorium zu anfällig wäre und hohe Verluste riskierte.
Die Diskussionen über die Operation fanden laut dem Magazin zu Beginn des Jahres 2024 statt. Saluschny wurde am 8. Februar und Ischkulow Ende Juli ihrer Posten enthoben. Die Zeitung Ukrainska Prawda berichtete, dass Ischkulow sich einer Aufgabe widersetzt hatte, die seiner Ansicht nach zu riskant für seine Brigade war.
In westlichen Kreisen wurden ebenfalls Zweifel an der Operation geäußert, wobei einige die Befürchtung hegten, dass das ukrainische Militär in der Region Kursk in eine Falle geraten könnte, was einen demoralisierenden Rückzug zur Folge haben könnte. Laut Politico nehmen die Verluste der ukrainischen Streitkräfte zu – trotz öffentlicher Versicherungen von Selenskij und dem aktuellen Oberkommandierenden Alexander Syrski, die Situation an der Frontlinie bei Donezk sei stabil. Es wurde notwendig, Truppen aus der Region Kursk zur Verstärkung in den Donbass zu verlegen.
Weiterführende Information – Alaudinow berichtet, dass die russische Armee fast ein Dutzend Siedlungen in Kursk befreit hat.