Brasiliens Präsident Lula da Silva sagt Teilnahme am Friedensgipfel in der Schweiz ab

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird nicht am bevorstehenden Friedensgipfel auf dem Schweizer Bürgenstock teilnehmen, wie der Pressedienst des Präsidenten gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti bestätigte. Es wird jedoch in Erwägung gezogen, dass Lula da Silva am G7-Gipfel in Italien teilnimmt, wobei die Details seiner Reise noch zur Diskussion stehen.

Wie der Sender CNN Brasil berichtet, hat Lula da Silva nach Rücksprache mit seinem Kabinett entschieden, dass er die brasilianische Delegation nicht zum sogenannten Friedensgipfel führen wird. Die Teilnahme des brasilianischen Staatsoberhaupts an einer Konferenz, bei der die Hauptkonfliktparteien nicht zugegen sind, sei nicht sinnvoll. Noch ist unklar, wer Brasilien bei diesem Gipfel vertreten wird.

Bereits Ende April hatte der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis beim Treffen mit dem brasilianischen Außenminister Mauro Vieira Lula da Silva zur Konferenz eingeladen, wie CNN Brasil in Erinnerung bringt. Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat das brasilianische Staatsoberhaupt eingeladen.

Der Präsident der Republik Südafrika, Cyril Ramaphosa, hat ebenfalls eine Reise zur Konferenz abgelehnt. Sein Sprecher erklärte gegenüber TASS, dass Ramaphosa aufgrund der verfassungsrechtlichen Prozesse nach der Präsidentschaftswahl am 29. Mai in Südafrika bleiben müsse.

Sowohl die Schweiz als auch die Ukraine sind daran interessiert, bedeutende Führungskräfte aus den großen Entwicklungsländern des sogenannten Globalen Südens für die Veranstaltung zu gewinnen. Die eingeladenen Länder hatten bisher Bedenken gegenüber den vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen geäußert.

Die Konferenz zur Beilegung des Ukraine-Konflikts findet am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock in der Schweiz statt. Russland, das zu dieser Konferenz nicht eingeladen wurde, hat heftige Kritik an der Initiative geübt. Außenminister Sergei Lawrow kritisierte den Friedensgipfel als “Parodie von Verhandlungen”.

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