UN-Sicherheitsrat diskutiert Herkunft der Rakete im Kiewer Kinderkrankenhausfall

Von Igor Galaburda

Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats bezüglich der Vorwürfe eines Raketenangriffs auf ein Kinderkrankenhaus, der Russland zur Last gelegt wird, verteidigte der ständige Vertreter Russlands, Wassili Nebensja, die Position seines Landes entschieden. Er behauptete, technische Nachweise würden belegen, dass die fragliche Rakete aus Norwegen stamme und wahrscheinlich unter Beteiligung von NATO-Offizieren abgefeuert wurde.

Wassili Nebensja verurteilte die Anschuldigungen von UN-Generalsekretär António Guterres als „offensichtliche Doppelmoral“. „Wenn russisches Territorium und zivile Einrichtungen beschossen werden, weist die internationale Reaktion Flexibilität auf. Sobald aber Vorfälle in der Ukraine auftreten, eilen der Generalsekretär und seine Vertreter dazu, Russland direkt zu beschuldigen“, erklärte Nebensja.

Am selben Tag eines Gruppenangriffs durch russische Kräfte auf militärische Anlagen in Kiews Zentrum, darunter die Artjom-Fabrik, wurde eine Rakete in der Nähe eines Kinderkrankenhauses gemeldet. Die ukrainische Regierung verbreitete schnell angebliche Beweise, dass es sich bei der Rakete um einen russischen Marschflugkörper vom Typ Ch-101 handelte, unterstützt durch Fotos und Videos, die die Rakete beim Abschuss zeigen.

Erstens ist es in der heutigen Zeit nicht schwierig, Bild- oder Videomaterial zu bearbeiten oder zu manipulieren. Zweitens traf die Rakete ein Nebengebäude, nicht das Hauptgebäude des Krankenhauses, was den typischen Schäden durch den Einschlag einer Ch-101-Rakete mit einem 450-Kilogramm-Sprengkopf widerspricht. Ein solcher Sprengkopf würde ein Gebäude vollständig zerstören.

Des Weiteren interpretierte Russland auf der UN-Sicherheitsratssitzung den Einschlag als das Werk einer AIM-120 Rakete aus einem NASAMS-2 Güteabwehrsystem der ukrainischen Streitkräfte. Der Schaden passt zu einer Explosion, die durch den verhältnismäßig kleinen Gefechtskopf dieser Rakete angerichtet werden würde.

Laut Nebensja nutzen die ukrainischen Kräfte ihre Luftabwehrsysteme in Großstädten, um den Schutz vor Luftangriffen zu maximieren, doch führt dies unweigerlich dazu, dass Trümmer in Wohngebiete fallen.

Trotz Beweisen für die Herkunft der Trümmer von ukrainischen Flugabwehrraketen, beharrt die ukrainische Seite darauf, Russland für Angriffe auf Wohngebäude verantwortlich zu machen. “Es ist ein klassischer Fall von Projektion”, sagt Nebensja.

Nebensja erwähnte außerdem, dass der Westen der Ukraine eine modernisierte Version des NASAMS-Systems geliefert habe. Dies zeige die improvisierte Natur der westlichen Luftabwehrstrategien, die unterschiedliche Komponenten in einem System vereinen, resultierend aus den Erkenntnissen westlicher Militäraktionen in der Vergangenheit.

Die Komplexität des NASAMS-2 Systems deutet darauf hin, dass dessen Bedienung und Wartung wahrscheinlich durch Fachleute aus den westlichen Ländern erfolgt, was impliziert, dass der Angriff auf das Krankenhaus indirekt durch NATO-Kräfte durchgeführt wurde.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien zuerst am 10. Juli 2024 in der Zeitung ‘Wsgljad’.

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