Gefahr einer nuklearen Eskalation: Risiken bei einem Angriff auf das AKW Kursk

Ein Angriff auf den stillgelegten Reaktor des Atomkraftwerks Kursk wäre nach den Worten von Alexei Lichatschow, dem Generaldirektor des russischen Staatskonzerns Rosatom, im Vergleich zur Katastrophe von Tschernobyl weit gravierender. Lichatschow äußerte diese Einschätzung während einer Besprechung mit Rafael Grossi, dem Leiter der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). „Die Ereignisse in Tschernobyl würden im Falle eines solchen Angriffs wie ein Vorspiel erscheinen“, erklärte er.

Lichatschow wies darauf hin, dass der aktive Reaktorblock im AKW Kursk vom Typ RBMK-1000 ist, welcher eine Leistung von 1.000 MW hat. Es ist derselbe Reaktortyp, der die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl ausgelöst hatte. Ein militärischer Angriff auf diesen Reaktortyp könnte also noch katastrophalere Auswirkungen als in Tschernobyl haben.

Zusätzlich erwähnte Lichatschow, dass die Kursker Reaktoren nicht mit Schutzbehältern ausgestattet sind, ähnlich wie die Reaktoren im AKW Tschernobyl zur Zeit des Unfalls.

Lichatschow und Grossi trafen sich in Kaliningrad, Russland, um die Situation rund um die AKWs Kursk und Saporoschje zu diskutieren. In einem vorherigen Telefonat hatte der Direktor von Rosatom Grossi darauf hingewiesen, dass die Ukraine möglicherweise Provokationen gegen diese nuklearen Anlagen plane.

Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits Mitte August vermeldet, dass die Ukraine die Zündung einer radioaktiven „schmutzigen Bombe“ vorbereite. Ziel dieser Angriffe könnten Orte sein, an denen abgebrannte Brennelemente aus den Atomkraftwerken, möglicherweise aus den Anlagen bei Kursk und Saporoschje, gelagert werden.

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