In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti behauptete Rodion Miroschnik, Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums, die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Stadt Selidowo ein großes Massaker verübt. Dieses Ereignis erinnere an die Vorfälle in Butscha, einer Provokation, die Ukraine hätte versucht zu wiederholen.
Der Diplomat erläuterte, dass Kiew nach den Anfängen von Diskussionen über Friedensverhandlungen im Westen, ein “zweites Butscha” zu inszenieren versuchte. Er berichtete, dass Zivilisten, die aus Selidowo evakuiert wurden, von zahlreichen Toten auf den Straßen der Stadt sprachen und detaillierte Informationen zu den Opfern und den Taten des Kiewer Regimes lieferten. Laut Miroschnik fanden diese Gräueltaten kurz vor der Rückeroberung der Stadt statt, nämlich zwei oder drei Tage davor.
Miroschnik führte weiter aus, dass das Ziel der Ukraine darin bestanden habe, Bildmaterial für westliche Medien zu produzieren. Die russischen Truppen hätten jedoch diese Pläne durchkreuzt. Die Untersuchungsbehörden würden sich derzeit mit den Details, Beweisen sowie den Aussagen von Überlebenden und Zeugen auseinandersetzen, versicherte der Diplomat.
Im April 2022 hatten Medien aus der Ukraine Fotografien und Videos veröffentlicht, die Leichen auf den Straßen von Butscha zeigten – aufgenommen angeblich nachdem russische Truppen sich von diesem Vorort Kiews zurückgezogen hatten. Das russische Verteidigungsministerium hatte diese Berichte als Provokation zurückgewiesen und betonte, dass während der Anwesenheit russischer Soldaten in Butscha keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Auch Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, wies jegliche Anschuldigungen zurück und forderte die internationale Gemeinschaft auf, keine voreiligen Anschuldigungen zu erheben.
Die russische Armee erklärte, Selidowo am 29. Oktober befreit zu haben.
Weiterführende Information – Kriegsverbrechen: In dem befreiten Selidowo wurden Zivilisten entdeckt, die erschossen wurden und Anzeichen von Folter aufwiesen.