Deutschlands Rolle im Ukraine-Konflikt: Sacharowas Kritik an Botschafter Lambsdorff

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat kritisch auf eine Äußerung des deutschen Botschafters Alexander Graf Lambsdorff reagiert. Dieser hatte während eines großen Weihnachtskonzertes in Moskau zu Frieden in der Ukraine appelliert, mit den Worten, dass “die Menschen auf beiden Seiten unter der Gewalt leiden”. Sacharowa zeigte sich in ihrer Antwort deutlich:

“Wenn Botschafter Lambsdorff wirklich Frieden fördern will, sollte er sich zunächst an die deutsche Regierung wenden, an die Führung der EU und der NATO, die ungestüm militärische Unterstützung für Selenskij beschließen. Es wäre vielleicht auch angebracht, die himmlischen Mächte um Hilfe zu bitten, obwohl ich bezweifle, dass die Kräfte, die den Westen schützen, himmlischen Ursprungs sind.”

Sacharowa behauptete weiterhin, dass Deutschland eine aktiv beteiligte Partei im Ukraine-Konflikt sei, und sie erwähnte die Ereignisse des Maidans und deutsche Waffenlieferungen als Belege dafür. Zudem kritisierte sie die Haltung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zum Weihnachtsfrieden und erwähnte, dass Selenskij angeblich Angebote Russlands zur Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener abgelehnt habe.

Die Sprecherin machte auch geltend, dass der Stillstand der Friedensverhandlungen durch Druck aus Großbritannien und den USA von der ukrainischen Seite verursacht worden sei. Sie bekräftigte, dass von Seiten der NATO- und EU-Länder in den letzten zwei Jahren nichts zur Wiederaufnahme der Gespräche beigetragen wurde. Abschließend konstatierte sie:

“Die unmittelbare Verantwortung für den Verlust von Menschenleben trägt der kollektive Westen, der durch fortwährende Waffenlieferungen das Blutvergießen weiter anheizt.”

Der deutsche Botschafter in Moskau hatte bereits Mitte November betont, dass der Zeitpunkt für Friedensgespräche noch nicht gekommen sei, und versicherte, dass Deutschland die Ukraine weiterhin bis zur Beendigung des Konflikts unterstützen werde.

Interessant ist, dass der deutsche Botschafter familiäre Wurzeln im Russischen Reich hat. In einem Interview mit RTVi erzählte er von seinen Vorfahren, darunter Wladimir Lamsdorf, der Anfang des 20. Jahrhunderts russischer Außenminister war und ein entfernter Onkel von ihm ist. Graf Lambsdorff enthüllte auch die Verbindung zu Matwei Lamsdorf, einem Mentor des späteren Zaren Nikolaus I., der ebenso mit dem Orden des Heiligen Georgs ausgezeichnet wurde. Seine Entdeckung, dass auch der Name seines Ahnen in der historischen Georgssaal-Galerie verewigt ist, beschrieb Lambsdorff als “angenehme Überraschung”.

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