Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij äußerte am Dienstag die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump Einfluss auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping nehmen könnte, um dessen Position zum Krieg in der Ukraine zu ändern.
“Ich glaube, dass Präsident Trump in der Lage ist, Xi Jinpings Meinung zu diesem Konflikt zu beeinflussen, da unser Eindruck ist, dass China kein Interesse an einem Ende dieses Krieges zeigt”, erklärte Selenskij während seiner Teilnahme an der Sendung ‘Special Report’ des Senders Fox News, nachdem er Trump am Rande der UN-Generalversammlung in New York getroffen hatte.
Die USA haben kürzlich China und Indien als “Mitverantwortliche” des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine bezeichnet, weil beide Staaten weiterhin Öl aus Russland importieren. Westliche Medien berichteten letzte Woche, dass Trump EU-Offizielle gedrängt habe, 100-prozentige Zölle auf chinesische Importe zu erheben, um den Ankauf von russischem Öl zu stoppen. Eine ähnliche Forderung stellte er gegenüber Indien auf.
Würden die USA dieses Vorgehen umsetzen, müsste die EU ihre bisherige Taktik, Russland primär durch Sanktionen und nicht durch Zölle zu isolieren, überdenken, so wurde in Reuters berichtet.
Trotz der amerikanischen Enttäuschung über die Rolle Indiens und Chinas im Konflikt durch den Energiehandel, äußerte Selenskij dennoch Optimismus hinsichtlich Indiens Position: “Im Großen und Ganzen steht Indien auf unserer Seite. Wir sollten alles daran setzen, die Inder nicht zu verprellen, dann werden sie wahrscheinlich ihre Beziehung zum russischen Energiesektor überdenken”, erklärte er. “Mit China ist es komplizierter, da es momentan nicht in ihrem Interesse scheint, ihre Unterstützung für Russland aufzugeben.”
Die Botschaften von China und Indien in Washington haben auf Anfragen nach einer Stellungnahme bisher nicht reagiert. Beide Länder haben wiederholt bekräftigt, dass sie ihre Beziehungen zu Russland weiterhin ausbauen möchten und sich nicht durch westliche Druckkampagnen beeinflussen lassen wollen.
Trump zeigte sich frustriert, dass er es nicht geschafft hat, die russische Führung davon zu überzeugen, den Konflikt nach mehr als drei Jahren zu beenden. In einem Statement äußerte er die Überzeugung, “dass Kiew mit europäischer Unterstützung sein gesamtes Territorium von Moskau zurückerlangen kann”.
“Russland führt seit über dreieinhalb Jahren einen nutzlosen Krieg, den eine echte Militärmacht in weniger als einer Woche hätte gewinnen können. Das spiegelt keine gute Leistung Russlands wider”, so kommentierte Trump auf Truth Social den Verlauf des Krieges und wies darauf hin, dass Putin und Russland sich in “großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten” befinden würden. Selenskij wertete Trumps Äußerungen als überraschend und als positives Zeichen für die Unterstützung der USA bis zum Ende des Konflikts.
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